Tag 133 Hiyu Mountain – Dry Creek

Um 5.55 Uhr bin ich los. Dick eingepackt denn es war wieder sehr kalt!
Mt. Hood liegt in der morgendlichen stille und Farbenpracht der Morgendämmerung majestätisch da. Ein paar Wolken schweben zwischen mir und dem Berggipfel. Ein toller Moment. Auch als die Sonne über den Bergen aufgeht wird es nicht gerade schlechter. Ich umlaufe den Sentinel Peak und schlängel mich weit oberhalb vom Tal den der Bergkette entlang. Von dem schönen Tagesbeginn ist nichts mehr übrig. Die Aussicht auf Mt. Hood fehlt, die Sonne ist hinter Wolken verschwunden. Ich tauche in eine Wolke aus Nebel und Dunst ein. Nur ab und an bietet sich mir ein Ausblick zu entfernten Seen. An dem nächsten offiziellen Campplatz mit Quelle hole ich Wasser. Alle Leute liegen noch im Schlafsack. Nur die Wanderin welche mit uns zum Ollalie Lake und dann weiter zur Timerline Lodge gefahren ist, ist bereits wach. Ich denke mir meinen Teil und bin froh, dass Shaggy nicht hier ist. Shaggy hat sie nämlich Vorgestern bereits getroffen als er an der Lodge ankam. Ihr Zitait: „Bist du auch schon da“!? Da bekommen wir beide einen Vogel. Große Sprüche, dann mit dem Auto fahren und zwei Tage und hunderte Kilometer später trifft man sich wieder. Ich sage kein Wort zu Ihr und ziehe leise ab als meine Vorräte voll sind. Das Wetter ist ungemütlich. Ich werde ein wenig nass und ziehe meinen Rucksack wasserdicht an. Überall tropft es von den Bäumen. Gegen 9.30 Uhr klart es wieder auf und die Sonne ist zurück. 🙂
Inzwischen habe ich ein paar Höhenmeter erklommen und bewege mich weiter über den langen Bergrücken. Es geht stetig auf und ab. Mir kommt ein Wanderer entgegen der gerade einen Schwarzbären gesichtet hat. Ich gehe auf den weiteren Kilometern leider ohne Sichtung weiter. Dafür sichte ich zwei alte Freunde die mir auf Grund der vielen Waldbrände nun von Norden nach Süden entgegen kommen. Rocky und Peaks! Ihnen geht es soweit gut und wir freuen uns das wir uns wieder, wiedersehen. Aus dem seichten Wald am Bergrand komme ich plötzlich in offenes Gelände. Viele Steine, weite Aussichten. Tolle Aussichten. Wahnsinns Aussichten. Im Norden liegt Washington! Ich kann das Tal sehen in dem die Brücke der Götter steht. Unter mir und in der Ferne liegen noch tiefe Wolken. Am Horizont sind die drei großen Berge zu sehen welche wir teilweise umwandern werden wenn wir endlich in Washington sind. Mt. St. Helens, Mt. Adams und Mt. Rainier. Alles wahre Prachtstücke. Kaum zu glauben, dass wir dort in ein paar Tagen sein werden. Ich mache kurz vor der Eagel Creek Trail Abzweigung auf einem Geröllfeld Pause und koche mir Mittagessen. Schließlich sind wir morgen in der Stadt und so kann ich getrost die Hauptmahlzeiten verputzen. Naja, ich hatte auch nicht viel anderes übrig. Auch hätte ich noch mehr essen können als 2 Ramen Suppen. Der Alternativweg ab hier ist leider gesperrt. Die Tunnel Falls können wir nicht besichtigen. Auf der anderen Talseite sehe ich nur einen kleinen Brand. Der müsste ja schnell ausgelöscht sein. Ein Feuerwehrmann hält von hier oben auch Ausschau. Ich genieße noch die Sonne und die Aussicht und laufe dann weiter. Hinab zum Wahtum See. Dort hole ich ein wenig Wasser und muss dann komplett um den See herum. Mein Schienbein mach nun Stress. Heute Morgen ging es noch, aber jetzt tut es richtig weh. Ich mache jede 3 km Pause und ende auf einem umgefallenen Baumstamm. Die nächsten 13km gehen weiterhin auf dem Bergkamm. Ich erhasche ab und an einen weiteren Blick auf das Feuer. Ansonsten versuche ich Kilometer zu machen. Der Wald ist dicht und sehr grün. Am Ende kann ich zum ersten Mal den Columbia River sehen. Der liegt ziemlich weit unter mir. Also lege ich los und beginne den Abstieg. Es sind nur 9 km bis zum Dry Creek. Der Abstieg zieht sich sehr lange hin. Es hilft nicht gerade wenn auch noch die Hälfte im Schatten liegt und der Wald Urwaldmäßiger wird je tiefer ich komme. Die letzten Kilometer auf der Nordseite verlaufen parallel zum Columbia River. Der Wald ist grün, sehr dicht und überall wachsen Pflanzen. Ein wahrer Tropenwald. Ich komme erst gegen 19 Uhr am Dry Creek an. Shaggy wartet dort bereits im Zelt. Er sitzt seit 16 Uhr hier! Er hat´s einfach durchgezogen und es sich hier gemütlich gemacht. Ich bin nur platt und kaputt. Mein Schienbein tut weh und ich habe Hunger. Also Zelt aufbauen und Kochen. Essen gibt es dann erst nach 20 Uhr. Egal, denn Morgen kommen wir nach Cascade Locks. 🙂

Gewandert: 46,9 km
PCT insgesamt: 3447,6 km

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