Um 7 habe ich mich mit Shaggy und Britney im Diner getroffen. Drei Tage Cascade Locks, drei Tage Diner. Guter Schnitt. Ich hänge ein wenig durch nach diesen anstrengenden Tagen. Aber das schlimmste. Ich habe noch immer kein Gas gefunden. Zum Glück ist Britney mit einem Auto da und wir fahren 20 Meilen in die nächste Stadt Hood River. Aber im Walmart ist alles ausverkauft. Auch im Baumarkt gibt es nicht die richtigen Kartuschen. Also fahren wir in die Innenstadt und finden unzählige Outfitter die wir auf GoogleMaps nicht gesehen haben. Shaggy kann dann gleich noch seine Socken tauschen und ist auch happy.
Wir sind nach allem organisatorischen gegen 11 Uhr endlich auf der Bridge of Gods! Wir schreiten über die Eisengitter nach Washington. Neben uns fahren die Autos. Wir sind überglücklich wieder unterwegs zu sein. Die Tage in Cascade Locks waren zwar cool, aber die ganze Zeit sein nächstes Etappenziel vor Augen zu haben und nicht weiter zu gehen bringt einen in Unruhe. Also sind wir sehr motiviert auch wenn die Sonne wieder stark schein. Aber auf diesen Höhenmeter, ca. 30, und somit niedrigster Punkt auf dem PCT ist die Strahlung nicht so extrem. Wir treffen auf der anderen Seite auf CoffeeMaker mit einer tollen Weinflasche. Aus Kunststoff. Er lässt Sie einfach fallen und nichts passiert. Danach geht´s in einen leichten Aufstieg. Wir kommen an einigen schönen Plätzen vorbei die bereits von Hikern belegt sind. Der folgende Anstieg geht über 1000 Höhenmeter hinauf. Der Wald ist sehr dicht und ähnelt einem tropischen Wald. Überall hängen Pflanzen und die Büsche sind kräftig grün. Wir können ein paar Flüsse auf stattlichen Brücken überqueren. Der Anstieg bringt mich zur Weißglut. Ich bin richtig geladen. Mit voller Essensration, nach 2,5 Tagen Pause geht es gefühlt senkrecht hinauf und ich schwitzte wie verrückt. Nebenher verfluchte ich den Aufstieg. Aber wenn es einem nicht so gut geht, sorgt der Trail für einen. Ich komme aus einem Waldstück und sehe einen Truck! 🙂 Es gibt kalte Cola und Obst. Sehr erfrischend. So kann es gut pausiert weiter gehen. An einer Quelle mitten im Wald treffen wir auf 8 weitere Hiker. Das sind die Fixpunkte an dem man halt viele Leute trifft. Der kleine Bach der über den Trail floss war also gut besucht und auch wir machten Pause und tankten Wasser. Dann ging es aber weiter. Britney hat uns bis zur Bergspitze begleitet. Das waren ca. 20 km die wir gegen 16 Uhr hinter uns hatten. Man merkte es ging viel bergauf. Britney verabschiedete sich und lief allein zurück. Shaggy und ich machten uns auf den Weg noch ein wenig Trail unter unsere Füße zu bringen. Wir liefen noch ca. 5 km auf dem Bergrücken weiter bis wir wieder 500 Höhenmeter abstiegen. Meine Knie und Schienbeine meldeten sich. Ich bin ziemlich platt und mache oft Pause. Die anderen Hiker überholen mich. Jetzt geht es um Schlafplätze. Der nächste Fluss hat ein paar Spots doch als ich dort ankomme sind diese schon belegt. Ich treffe nur eine Hikerin die ich schon mal gesehen habe, dessen Name mir aber nicht einfällt. Am Fluss hole ich Wasser, Shaggy ist schon über alle Berge. Es fängt an zu Dämmern und ich laufe durch den Urwald. Ich finde Shaggy kurz vor Einbruch der Dunkelheit. Er hat schon einen schönen Platz reserviert! Ich bedanke mich dafür und wir bauen auf und kochen. Als wir schon im Bett liegen, ca. 20:30 Uhr, kommt noch Tripple S der es sich unter dem Himmel gemütlich macht.
Rattler haben wir leider nicht gefunden. Er hatte aber auch ein paar Stunden Vorsprung. Wir machen einfach morgen Jagd nach Ihm 😉
Wir sind beide froh wieder im Wald zu sein. Allerdings hatten wir nicht so einen Urwald erwartet. Mehr Bergpartien, frei von Bäumen mit tollen Aussichten. Mal schauen was es so gibt. 🙂
Gewandert: 32,5 km
PCT insgesamt: 3483,9 km