Tag 137 Seansonal Stream – Trailhead Dirt Road

Zum Frühstück ging es direkt 500 Meter bergauf. Das hat mich schon ziemlich fertig gemacht. Ich kann mich auch nur schwer an diese Art von Wald gewöhnen. Es ist total unbefriedigend die ganze Zeit im Wald zu laufen und nichts zu sehen. Da hilft dann ein wenig Musik. An einem Bach hole ich etwas zu trinken und Tripple S holt mich ein. Ich laufe weiter hinauf. Langsam aber stetig. Auf einer Straße nahe dem „Gipfel“ liegt ein Hiker. Ich lege mich auch zu einer Pause nieder und komme mit The Embassedor ins Gespräch. Er ist Schwede und sehr umgänglich. Von hier geht es bergab. Bis zur Sonnenfinsternis ist es noch eine Stunde. Ich laufe durch den dichten Wald und treffe auf Shaggy der an einem Felsvorsprung wartet. Von hier hat man einen tollen Blick über ein Tal. Wir erleben die Sonnenfinsternis. Das hatten wir nicht erwartet und somit keine Brille dabei. Es wird langsam dunkel. Aber auch die Kamera bringt keine gescheiten Bilder zu Stande. Toat, die ich gestern Abend getroffen hatte schaut auch noch vorbei. Wir laufen weiter bergab ins Tal. Am Fluss holen Shaggy und ich Wasser. Toat kocht etwas. Anschließend sind es noch 8 km bis zu unserem Mittagsziel. Dem Panther Creek. Er ist die Grenze zu unserem nächsten haarsträubenden Aufstieg von ca. 1000 Höhenmeter. Die Kilometer bis zum Panther Creek verlaufen zum Glück ohne große Anstiege durch ein Tal. Wir queren einige Flüsse und Straßen. Ich bin sehr froh und bereits müde als wir den Panther Creek erreichen. Hier liegen bereits 2 Hiker im Schatten. Auch Shaggy und ich legen uns unter einen Baum. Ich koche 2 Ramen und wir dösen anschließend ein wenig vor uns hin. Auch The Embassedor schaut vorbei. Ich starte als erster in den langen Aufstieg. Die ersten Kilometer sind mit sehr vielen Switchbacks versehen und ich schwitzte wie verrückt. An einer geeigneten Stelle raste ich auf einem Baumstamm. Shaggy und The Embassedor überholen mich. Jetzt muss ich auch Gas geben sonst verliere ich den Anschluss. Das ist bei der Luftfeuchtigkeit leider nicht so einfach. An einer Stelle erhalten wir ausnahmsweise einen Ausblick auf Mt. Hood. Danach geht es weiter hinauf. Wasser gibt es nicht und so laufen wir weiter. Die Campingplätze lassen wir links liegen. Auf dem Abstieg kommen wir an einem großen Zeltplatz mit Wasserquelle vorbei. Hier tümmeln sich aber mindestens 15 Hiker. Wir halten gar nicht erst an und marschieren weiter. Zu viele Menschen ist nichts für uns und durch den Wald lässt es sich gerade ganz gut laufen. Bergab ist immer einfacher. Aber es schmerzt. Die Schienbeine und Knie sind nun müde. Einfach zu viele Höhenmeter. An einer Quelle im Tal holen wir langsam und mühsam Wasser aus einem Rohr. Da es schon spät ist kochen wir jetzt und laufen dann weiter. The Embassetor ist bereits weiter gelaufen und kocht am Ziel. Wir laufen erst gegen 18:30 Uhr weiter. Meine Nase fängt an zu bluten. Ich lasse es einfach beim Laufen bluten. Es muss weiter gehen. Wir kommen durch Vulkangestein und entsprechende Vegetation. Die letzten Kilometer laufen wir im Dunkeln. Links und rechts dichte kleine Tannen. Wir geben jetzt nur noch Gas und wollen ans Ziel. Leider zieht sich das letzte Stück wie immer ein wenig hin. Aber als wir durch die Bäume ein Feuer ausmachen freuen wir uns. Wir treffen auf The Embassetor und ein Ehepaar dessen Sohn ebenfalls ein paar Tage vor uns unterwegs ist. Wir sitzen gemeinsam zusammen,essen Chips und trinken Soda. Gegen 22:00 Uhr können wir uns losreißen und gehen total platt ins Bett. Irgendwie kommen wir jeden Tag später ins Bett. Gefühlt ist Washington mehr Aufstieg als Trailkilometer 😉 Hoffentlich ändert sich das noch ein wenig. Rattler haben wir schon wieder verpasst. Allerdings soll er laut Ehepaar nur ein paar Kilometer vor uns sein. Na dann Morgen auf ein neues.

Gewandert: 49,2 km
PCT insgesamt: 3533,1 km

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