Nach einer, ihr dürft einmal raten,.. genau! Einer Unruhigen Nacht, beginnt der Tag für mich schon mit dem Sonnenaufgang. An öffentlichen Plätzen ist auch in den Morgenstunden viel los. Jogger, Fahrradfahrer oder Spaziergänger sind schon ab 6.00 Uhr anzutreffen. Ich nutze also auch die frühen Stunden, um mein Zelt zum trocknen aufzuhängen, gemütlich auf einem Baumstamm zu liegen und „Bill Brysons – Streiflichter aus Amerika“ zu verschlingen.
Nebenher gesagt, hat Bill Bryson, so wie ich finde, auch ein sehr unterhaltsame Reisegeschichte über den Appalachian Trail verfasst. Ich kann dieses Buch nur jedem wärmstens empfehlen. Picknick mit Bären hört sich schließlich schon vielversprechend an!
Zurück zum morgendlichen Ritual. Das Zelt hängt schon zum trocknen und Simon und ich bereiten unser Frühstück vor. Wasser aufkochen und Kaffee genießen. Dazu ein wenig Brot mit Erdnussbutter/ Nutella und Kekse. Nach dem alles verpackt ist geht es für uns Richtung Osten nach Öjersjö.
Der Weg führt uns den ganzen Wandertag durch Wälder und Täler. Immerzu geht es weiter durch üppige Laubwälder und freie Hügel. Die Landschaft der ersten Tage bleibt sich auch hier treu. Die markanten Felsen ebnen uns einen schönen Weg.
Heute haben wir den Wanderweg wieder für uns. Keine Lebenszeichen sind zu sehen und wir schreiten weiter durch die wunderschöne Landschaft. So macht Wandern Spaß!
Dank des guten Weges machen wir leider viel zu schnell zu viele Kilometer. Schon gegen Mittag erreichen wir unser Ziel, den Badesee Stora Kåsjön. Doch auch hier kann man sehr gut entspannen. Das ist inzwischen unsere leichteste Übung. Man gebe uns 2m² Wiese, dazu ein wenig Sonne und schon liegen wir zufrieden auf unseren Isomatten und genießen das Leben mit Schokolade und Bill Brysons Schreibkunst.
Wenn es dazu noch ein Kiosk, wie am Badesee, gibt, ist das Leben perfekt. Mit frischen Kaffee und Sandwiches geht der Nachmittag wie im Flug vorbei. Dabei ist es ein weiterer Zeitvertreib geworden, einfach den Badegästen beim Schwimmen, Turmspringen und Spaß haben zu zuschauen. Das ist Erholung für die Seele.
Nach mehreren Stunden in der Sonne verdunkelt sich schlagartig der Himmel. BöBöm! Also wenn ich jemals eine Top fünf meiner Regenschauer aufstellen müsste, wäre dieser auf jeden Fall mit dabei!
In abgeschwemmt Rinnen bahnt sich das Wasser zum See hinab. Die anwesenden Badegäste suchten Schutz unter dem Vordach vom Kiosk, Simon und ich verkrochen uns in einer kleinen Holzhütte. Zum Glück verzog sich das Unwetter so schnell wie es gekommen war. Da wir die Nacht vorzugsweise aber im Trockenen verbringen wollten, machten wir uns später auf den Weg zur Jugendherberge.
Das schöne an der Badestelle war, das muss ich noch erwähnen, eine kleine Insel hinter der rechts zu sehenden Landzunge. Zu dieser konnte man gelangen, ohne zu schwimmen. Also fast eine Überlegung Wert, um dort zu zelten.
In der Jugendherberge breiteten wir unsere nassen Sachen zum trocknen aus und genossen eine warme dusche. Am Abend konnten wir dann gemütlich in einer Küche unser Essen auf einem Herd zubereiten. Ich aß mal wieder ein Fertiggericht, also aus 250g werden mit Wasser wie aus Zauberhand 1.000g gut schmeckender Kartoffeleintopf mit Rindfleisch. Das entspricht ca. 1250 Kcal und ich habe alles verputzt! Man entwickelt schnell einen gesteigerten Appetit, wenn man sich an den Rhythmus des Wanderns anpasst.
In einem gemütlichen Bett konnte die Nacht ruhig schlafend verbracht werden.
Gewandert:
Heute ca. 9,0 km
Gesamt ca. 49,5 km
Wetter: sonnig, kurzer aber intensiver Regenschauer mit Gewitter