Tag 118 – Lincoln

Der Morgen begann schon um 6. Allerdings wollten wir erst noch Frühstücken bevor wir uns auf den schwierigen Weg zurück machten.
Buster und ich hatten auf jeden Fall die Ruhe weg und saßen noch etwas länger im Dunkin Donuts. Nach einer gefühlten Ewigkeit sind wir dann auch zur Straße aufgebrochen um eine Fahrt zu bekommen. Der Rest stand immer noch, bestimmt seit 45 Minuten, an der Kreuzung und war schon am tanzen und verrängten sich sonst wie um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Ergebnislos. Buster und ich nahmen ein wenig Abstand von der Bande und konnten direkt ein Auto anhalten. Im selben Moment hielt auch ein weiteres aus der Gegenrichtung an. Wir konnten aber zum Glück alle Anwesenden unterbringen.
Der Weg zurück zum Trail verging schnell und der Anstieg zum Mt. Lafayette stand an. Wieder einmal waren super viele Tages/ Mehrtageswanderer unterwegs. Aber kein Problem. Ich entledigte mich am Fuß des Berges noch schnell meines Kaffees und ging dann auch los. Ich überholte jeden und der Kaffee schien mir ordentlich die Pumpe gehen zu lassen!!! Hilfe! Koffeinschock. Das war nicht lustig, ich bin quasi den Berg hoch gerannt. Selbst Rolling Thunder habe ich hinter mir gelassen und Buster musste sich bei Tageswanderern entschuldigen weil ich wie ein Orkan an Ihnen vorbei gezogen bin. Zum Glück hält das nicht ewig an und nach ca. 3000 Fuß bin ich dann in ein kleines Tief der Erschöpfung gefallen. Endlich. 😉
Zwischendurch hatte ich am Liberty Spring Campsite nochmals Wasser aufgefüllt. Danach ging es aber ohne Pause weiter hinauf. An einer Abzweigung führte der Trail wieder hinab und kam wieder zum Little Haystack Mountain hinauf. Ringsherum dichter Wald. Ab und an erwischt man einen grandiosen Ausblick. Auf dem Little Haystack habe ich dann im Windschatten auf den Rest der Truppe gewartet. Ziemlich lange sogar. Nie wieder Unmengen von Kaffee bevor es so einen Berg hinauf geht!
Auf der Franconia Ridge hatten wir einen wunderbaren Ausblick über die Whites. Endlich konnte man auch einen Blick auf den gestern bewältigten Berg erhaschen. Friedlich lag er da, als ob nichts gewesen wäre. Typisch! Es windet stark und eine Regenjacke war dieses Mal angebracht. Alleine waren wir nicht. Nicht nur viele Hüttenwanderer, sondern auch Schulgruppen hatten sich die Aussicht gegönnt.
Die Ridgline, welche uns nun Meilenweit bis zum Mt. Lafayette führte, war einfach wunderschön. Hier und da ein wenig Fels, ansonsten durchaus bequemes wandern. Links und rechts liegen die Whites in voller Pracht und lassen schon die nächsten Abenteuer erahnen. Aber es war wie gesagt, wirklich super windig und zur Mittagspause haben wir uns dann an ein schattiges Plätzchen begeben. Auf so „überfüllten“ Bergen, an dem jeder die Aussicht genießt, in jede Richtung schaut, wurde es für so manchen schwer ein stilles Plätzchen zu finden.
Der Abstieg führte dann noch ein klein wenig über der Baumgrenze, auf großen Felsplatten hinab. Schon bald verschwanden wir aber wieder im dichten Wald der Berge. Steile Passagen ließen die Knie in die Knie gehen. Auf Mt. Garfield hatte man keine Aussicht. Aber das war egal, denn ein durchaus unterhaltsamer Abschnitt stand bevor. Das viel Wasser auf dem Trail vorzufinden ist waren wir gewohnt. Doch kurz nach dem Shelter führte der Trail einen steilen Wasserfall/ Bach hinab. Was ein Spaß hatte man die richtige Route gefunden. Der weitere Weg verlief ganz im Stil der Whites. Viel Matsch und Wurzeln. Kleine Klettereien und viele Menschen.
Verabredet hatten wir uns am Gale River Trail. Ich war mir aber irgendwann gar nicht mehr sicher ob ich nicht schon daran vorbei gelaufen war. Es gibt hier wirklich eine Menge Seitenwege und alle möglichen Abzweigungen. Jedenfalls habe ich mir es auf einem großen Stein bequem gemacht und auf die anderen gewartet. Zum Glück kamen die auch kurze Zeit später und wir legten die letzten Meilen zusammen zurück.
An der Trailkreuzung breiteten wir uns dann aber so richtig aus. Wir wollten auch hier nächtigen und hatten schon ein paar Zeltplätze am Wegesrand ausfindig gemacht.
Die Ausrüstung war auf dem Boden verstreut. Es sah aus wie sau. Aber nach dem Essen und dem Zeltaufbau verschwand alles nach und nach in den Zelten. Dizzy hatte seine Hängematte einfach auf dem Seitentrail aufgespannt und blockierte den ganzen Weg. Der Rest hatte sich in den anliegenden Wald gequetscht. Eigentlich sollte man ein paar Meter vom Trail entfernt zelten, wir hatten aber keinen Platz gefunden und es war sowieso schon spät am Abend.
P Diddy war nicht mehr aufgetaucht. Es war gestern ziemlich angefressen und hat im Hotel übernachtet. Da checkt er auch meist erst im letzten Moment aus. HeatPack ist vor uns gestartet und verbringt die Nacht mit Work&Stay in der Galehead Hut.

Gewandert: 13.4
Insgesamt: 1828.5

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