Gegen 4.00 legen die nächtlichen Ankömmlinge los. Wiederholt, danke fürs wecken. Nun aber halb so schlimm. Ein paar Minuten nachdem die Bande verschwunden ist, ziehen Buster und ich auch los.
Draußen ist es noch frisch. Die Sonne noch nicht am Horizont. Leichter Nebel umgibt die Hütte und den Wald. Wir laufen ein wenig den Hügel, Mt. Pierce, hinauf und spüren die Meilen von gestern. Das hat ganz schön gezogen. Aber egal. Der Himmel sieht super aus und Mt. Washington wir uns nichts schuldig bleiben. Wir bekommen mit jedem Höhenmeter einen besseren Blick auf Mt. Washington. Vorbei an Eisenhower, über Mt. Franklin, Monore erreichen wir die Lakes in the Clouds Hut bereits um 7.30. Wir fragen freundlich nach Arbeit werden aber dankenswerter Weise abgelehnt und bekommen den Rest umsonst. Wir bedanken uns brav und schießen frisch gestärkt die letzten 1.3 Meilen hinauf. Die ganze Hütte welche während unseres Frühstücks gestartet ist, haben wir schnell in der Tasche. So können wir auch noch in Ruhe auf Mt. Washington ein Foto schießen. Im Hauptgebäude verziehen wir uns in den Hikerkeller und Buster legt sich eine Runde auf seine Matte. Wir merken die gelaufenen Meilen und das frühe Aufstehen heute richtig. Da kann nur noch Kaffee helfen. Warme Küche gibt es erst ab 11, aber so lange wollen wir nicht mehr warten.
Als wir aus dem Gebäude laufen, warten schon mindestens 30 Leute um ein Gipfelfoto zu bekommen. Wir schütteln nur den Kopf und grinsen zufrieden. Auf der anderen Seite hinunter geht es entlang der Bahnstrecke.
Wie wir gehört haben, nutzen manche Wanderer diese Gelegenheit den Fahrgästen zu zeigen wo der Mond hängt. Davon halten wir aber nichts. Auch die Tatsache das manche Fahrgäste dies zum Anlass nehmen einen zum vorbestraften Sexualtäter in den USA zu machen klingt mehr als unattraktiv. Also lege ich nur brav eine Pause hinter ein paar Felsen ein um meinen Kaffee los zu werden. Fortan geht es rauf und runter. Viele Geröllfelder und baumlose Gipfel ziehen an uns vorbei. Buster lasse ich irgendwann hinter mir und begebe mich zur Madison Hut. Gegen 13.30 allerdings eine schlechte Idee. Es wäre nicht so weit bis zum nächsten Zeltplatz aber wir legen erst eine Pause ein. Buster überredet mich dann hier zu nächtigen. Wir fragen nach Work&Stay, müssen aber bis 16.00 Uhr warten falls noch andere Hiker kommen. Wir haben aber Glück und sind die einzigen. Später kommt noch das Diabolische Duo, Vater mit zehnjährigen Sohn vorbei. Der Sohn ist leider total aufgedreht und will die ganze Welt unterhalten. Zum Glück ist das manchmal aber sehr lustig. Vor allem wenn man sich mit dem Vater im Beisein des Kindes unterhält, wann man ihn von der Felskante stoßen soll.. . Das Kind lebt übrigens noch und ist gestürzt nicht gestürzt worden. Nein, natürlich nicht! Alles Gut!
Wir verrichten die übliche Arbeit und essen Unmengen an Fleisch. Davon ist nämlich am meisten übrig. Ich verkrieche mich danach unter einen Tisch. Hier ist es doch noch sehr unruhig, da alle Gäste an unseren Schlafplätzen vorbei müssen um auf die Toiletten zu kommen.
Gewandert: 11.8
Insgesamt: 1862.0