Ich bin dann mal weg 😉
Der Tag hatte eigentlich recht früh angefangen. Trotzdem war ich nicht ansatzweise fertig als Rattler und Woogy zum Frühstück vor der Tür standen. Ich hab sie losgeschickt und wir wollten uns auf dem Trail treffen. Ich hab also meine Sachen verstaut, wsr noch kurz Gas und Frühstück kaufen. Zimtschnecken mit 500kcal das Stück. Ein Traum 😀
Dann habe ich mir noch einen Betboil bestellt. Mein Kocher zieht auf diesen Höhenlagen so viel Gas das ich wirklich soweit bin in etwas schwereres zu investieren. Abgesehen vom Verbrauch bin ich auch schneller mit kochendem Wasser am Start. Das erleichtert den Ablauf am Abend wenn man spät ins Camp kommt oder zwischendurch mal was kochen will. Dann gab es noch eine Runde Postkarten nach Deutschland, Fotos der letzten Tage, Beantwortung von Kommentaren etc. Die Zeit vergeht schnell. Natürlich hab ich auch viel Zeit mit meiner Freundin via Videotelefonie verbracht. Alles in allem bin ich dann erst gegen 10:20 aus der Lodge raus. Über die Hauptstraße bin ich bis zur Bushaltestelle gelaufen und hab den Daumen raus gehalten. Kein Grund nicht anzuhalten. Meine Klamotten glänzten nur so in Ihrer ursprünglichen Farbe und der Duft muss die Autofahrer bestimmt schon Meilen vorher in die Nase gefahren sein. Nach 5 Minuten saß ich im Auto, machte 10$ locker und ließ mich während einer netten Unterhaltung zum Trail fahren.
Der Rucksack wiegte sich schwer gegen meine Hüften. Der Anstieg zum Gold Mountain war sehr steinig. Jedoch gab es hier und dort ein paar Bäume die den ersehnten Schatten spendeten. Ansonsten war es schon super knusprig als ich gegen 11:05 Uhr los gewandert bin. Mein Nacken schmerzt und ich halte jede Stunde un eine neue Schicht Sonnencreme aufzutragen. Wenn ich mein Buff trage kommt meist doch ein Spalt Haut zum Vorschein der gnadenlos gekocht wird. Sieht ziemlich komisch aus, so ein Streifen im Nacken. Bevor es aber überhaupt auf den Gold Mountain ging konnte ich erstmal entspannt und recht geradlinig was die Höhenmeter angeht 3,5 Kilometer an einer Bergflanke entlanglaufen. Die Landschaft gefällt mir sehr. Auch der Blick in das weite Wüstental lässt schon etwas erahnen. Der Gold Mountain ließ sich leider nicht von allein erzwingen und so musste ich mit Fußtritten nachhelfen. Ich traf noch einen bekannten den ich am Paradise Cafe kennen gelernt habe. Die Nadelwälder sind der Wahnsinn. Ich liebe diese Art von Natur. An manchen Stellen liegen aber richtige geröllhalden vor mir und die Steine geben schöne Geräusche beim überqueren ab. Vom Top geht es wieder gemütlich Berg ab bis ich zu einem kleinen Fluss komme. Hier treffe ich Pipe, Rattler, Wooky und noch 3 andere Hiker. Ich bleibe mit Pipe zurück und mache um 14:00 Uhr Mittag. Der Rest wandert weiter. Es gibt Wrap mit Tunfischsalat. Dann trinke ich nich einen Liter und fülle nach. Die nächste Quelle kommt erst in 16km. 15 habe ich schon geschafft. Nach 30 Minuten Entspannung und ein paar kräftigen Zügen aus meiner Chipspackung geht es weiter. Der Wald ist jetzt dichter und der Weg so weich und angenehm zu gehen das ich sooo zufrieden bin endlich wieder hier zu sein. Die Bäume, umgefallen oder nicht, drehen sich manchmal beim wachsen. Die äußere Rinde geht also nicht vertikal nach oben sonder schlängelt sich mehrfach um den Baum während sie in die Höhe geht. Höchst interessant. Es fliegen viele Vögel mit blauem Gefieder und schwarzer Kopfhaube umher. Davon gibt es tausende. Ich bin ein wenig enttäuscht noch kein Wild gesehen zu haben. Aber dies ist auch der erste wirkliche Abschnitt mit Wald. Während ich wieder Anstiege kommen auch wieder mehr Steine auf den Weg. Zur Linken kommen tolle Aussichte auf den Big Bear Lake und die dahinterliegenden gepuderten Berggipfel. Während ich die Bergflanke wechsel kann ich ein Tal mit Steinbrüchen ausmachen. Ich durchquere das Tal und hole Rattler und Wooky ein. Wir sitzen am Trail, genießen die Aussicht und Rattler schmeißt eine Runde Zuckerbonbons. Ich mache mich allein auf die weitere Reise. Es sind vielleicht noch 9 km. Ich durchquere das gesamte Tal. Der Wald ist zum dahin schmelzen und der Trail schön geschmeidig in den Berg gefügt. Was für ein toller Tag. Zu letzt öffnet sich das Tal. Die vor mir liegenden Berge sind alle kahl gefegt. Nur wenige Bäume stehen noch und sind nicht ihren liegenden Brüdern gefolgt. In der ferne mache ich riesige Berggipfel aus. Das Tal hinunter geht es ebenfalls sehr entspannt. Allerdings merke ich nun doch schon die Kilometer. Auch gibt es manche Stellen wo stachelige Büsche in den Trail hineinwachsen. Gratis Massage für die Beine. Im Tal ist ein Campingspot mit Fluss. Ich treffe auf einen Wanderer der hier schon 1,5 Tage pausiert weil er sein Knie verdreht hat. Von den ganzen Hikern die durchlaufen hat er Bandagen, Essen und Whisky bekommen. Ihm gehts in diesen Dingen nicht all Zu schlecht. Ich hole Wasser, baue Zelt und alles auf und fange an zu kochen. Auf den letzten Metern hatte ich ein richtiges Loch im Bauch und freue mich richtig auf die Fertig Aufkochpackungen die mein Abend bestimmen. Mit Wooky, Rattler und dem Verletzten essen wir gemeinsam. Es trudeln noch CookieMonster und 2 andere ein. Auch Adam liegt bereits in seiem Zelt. Scheint ich komme immer zu spät. Morgen wollen wir bis zu den HotSprings wandern. Das wird ein langer Tag und ich freu mich darauf. Es tut gut aus der Stadt raus zu sein. Man kommt nicht wirklich zu etwas. Ich meine ich hatte schon wichtige Dinge zu erledigen. Dennoch nimmt das ein wenig Überhand und ich bin froh wieder in meinem Schlafsack zu liegen. Ich vermisse meine Freundin und Famile. Mehr als auf dem AT. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir in der Stadt soviel Kontakt hatten. Das erhöht die Erinnerungen und Sehnsüchte nach Dingen die man im Moment nicht haben kann nochmal enorm. Jetzt bin ich wieder mit meinen zwei R+W unterwegs 🙂
Gewandert: 31,3 km
PCT gesamt: 459,6 km
Naja zumindest dieFreundin konntest du da ja auch noch nicht vermissen 😉 ❤