Tag 55 Bishop

Nach einer gemütlichen Nacht in einem quitschenden Hochbett in Hostel wachte ich gegen 3 mit vollem Tatendrang loszuwandern auf. Dies konnte ich zum Glück unterdrücken und habe mir mit Youtube die Zeit vertrieben. Bin definitiv noch im falschen Rythmus. 😉 

Gegen 8 hab ich es endlich geschafft mich von spannenden Everest Expeditionen loszureißen, keine Angst, und wollte eigentlich unendlich Pfannkuchen verdrücken. Jedoch brauchte ich erst einen Kaffee den ich mir im Hostel holte. Der war gut. Verdammt. Dann hab ich mich irgendwie verquatscht und noch mehr Kaffee genossen. Danach telefoniert und bin anschließend losgezogen um zu frühstücken. Bin schließlich bei Jacks Jr. einer Fastfoodkette gelandet und gönnte mir um 10:30 einen fetten Burger mit Pommes. Dann ging es an den Blog. Eine Tagesaufgabe. Zusammen mit Instagram hab ich jetzt mehr als 6 Stunden damit verbracht alles auf Vordermann zu bringen. Einschließlich einem Lokalwechsel zwecks besserem Internet. Jetzt geh ich nebenan einkaufen um morgen einen richtigen Zero im Hostel zu verbringen. Vielleicht schaffe ich es auch noch in den Waschsalon. Morgen loten wir dann die nächsten Tage aus. Ich wäre auf jeden Fall voller Energie um hier weiter durch die Scheisse zu laufen. Aber das sehen wir. Ich bin ziemlich gefordert was meine innerlichen Hikingwerte angeht. Aber dazu mehr in den nächsten Tagen. Ich muss jetzt erstmal meine rechteckigen Augen entspannen 😉 außerdem hab ich meinen gesammten Akku verbraten.

Cherio Mozart 

Tag 54 Little Pete Meadow – Bishop

Als um 3.15 der Wecker klingelt und als ich für 2 Sekunden keine Regung nebenan wahrnehme lege ich mich direkt wieder schlafen. Auch um 4.15 drehe ich mich wieder um bis mich Swim ruft. Dann stehe ich halt auf. Noch bevor Swim fertig ist habe ich alles gepackt. Es friert mich wieder als wir uns gegen 5 gegenüber stehen. Swim sieht gar nicht glücklich aus. Er faselt etwas von Bishop und schnauze voll von dem scheiss… Ich Stimme zu und wir wollen für einen Zero und Resupply für die restliche Strecke bis Mammoth nach Bishop. Wir sind einfach wieder total platt und können uns kaum regenerieren. Auch Swims Fuß scheint noch nicht wieder in Ordnung. Wir laufen zurück bis zur Abzweigung. Wir laufen den steilen Zubringer hinauf bis wir endlich den Trail finden. Die Switchbacks sind zwar zu erkennen, wir laufen aber größtenteils geradeaus hinauf weil viel Schnee der viele Hohlräume aufweist vor uns liegt. So geht es einige Höhenmeter hinauf bis wir in ein Tal kommen. Rechts von uns eine riesige Steinwasserrutsche. Im Tal schlagen wir uns durch einen Wald und queren dann auf zwei unzuverlässigen Schneebrücken zwei Flüsse. Also wir laufen und springen mehr mit Anlauf ;). Dann steigen wir am Fluss steil hinauf. Es gibt kein Trail auch wenn wir ab und zu ein paar geordnete Steinhaufen sehen. Es geht steil hinauf durch den Schnee. Wir können eine Brücke ausmachen. Unser Ziel erreichen wir und uns sprüht die Gischt des fallenden Wassers entgegen. Swim hinkt die ganze Zeit hinter mir her und ist sehr langsam und erschöpft. Nachdem die Brücke überquert ist müssen wir noch weiter hinauf um ins nächste Tal zu kommen. Auch hier gibt es Switchbacks die aber verdeckt sind oder unter Wasser stehen. Ich laufe einfach geradeaus hinauf. Oben angekommen erwartet uns ein größeres Tal. Wir bleiben an der linken Seite und laufen langsam bergauf. Wir sehen 2 Murmeltiere. Es ist super warm und die Sonne versenkt trotz weißer Nasen die selben. Auf einem Felsen machen wir Pause und wechslen auf Schneeschuhe. Sas Tal zieht sich jetzt langsam Richtung Bishop Pass. Die Sonne schafft mich und ich laufe nun hinter Swim und schaue einfsch nur konzentriert auf den Boden um Schritt für Schritt auf die Reihe zu kriegen. Trotzdem muss ich öfters anhalten und mal durchatmen. Wir treffen auf ein paar Geröllfelder und tragen die Schuhe in unseren Händen. An einem kleinen Fluss aus dem Gestein machen wir Pause. Es ist ein wundervoller Platz. Die Aussicht auf das vergangene Tal. Auf der linken eindrucksvolle Türme aus Fels. Wie genießen diesen Ort und futtern, da wir ja in die Stadt gehen, bis zum Umfallen unsere besten Essensreste. Ich knöpfe mir die restliche Wurst und Cheddar Käse vor. Dann breche ich noch die ca. 400g PepperJack Käse an. Mein Lieblingskäse hier drüben. Bringt ein wenig Würze in die Wraps. Ich muss sagen ich bin wirklich total abgefüllt. Wir laufen dann weiter bis zum nächsten Geröllfeld und sind auf dem Pass. Swim versucht Handyempfang zu bekommen während er auf ein paar Felsen klettert. Auf dem Abstieg landen wir plötzlich an einer Schneekante und können nicht sehen wie es weitergeht. Ich schlage nach rechts und muss mir Tritt für Tritt basteln um zu einem flacheren Stück zu kommen. Swim läuft einen weiten Bogen oben herum. Wir treffen uns auf der anderen Seite. Der Schnee ist nun richtig weich und wir versinken teilweise mit unseren Schneeschuhen. Wie queren mehrere Seen auf dessen Eisschicht. Am rand wieder purpur blaue Abschnitte. Wir kommen so immer tiefer bis wir in einem Waldstück landen. Hier sehen wir ab und an ein wenig Waldboden und kommen bald auf den Trail der uns bis zum Parkplatz des Trailheads führt. Wir treffen zum Glück auf eine Familie die den Schnee genießt und wir ergattern eine Fahrt. Während die Familie ihren Spaß hat ziehe ich eine kurze Hose an und fange an den Block von gestern zu schreiben der mir heute durch mei Handy gelöscht wurde 😦 das hat mich gerade, denn ich kann nichts wieder herstellen, richtig aufgefegt… 

Die Familie verbringt ca. 1 Stunde dort und wir gammeln in der Sonne. Dann bekommen wir eine Fahrt bis zum Hote. Da sie mit zwei Autos und Kindersitzen da sind, der Platz ein wenig spärlich, fahren wir in einem und unsere Rucksäcke im anderen Auto mit. Im Hostel checken wir für 2 Tage ein. Swim hat eröffnet das er den Abschnitt bis Lake Taho überspringen will um aus dem Schnee zu kommen. Bis zur nächsten Stastsgrenze zu wandern und dann zurück zu kommen. Ich kann mich innerlich damit eigentlich nur schwer abfinden. Schließlich ist es machbar. Aber auf der anderen Seite ist es einfsch nur eine schinderei. Ich hab die Schatten der Schönheit gesehen die diese Berge zu bieten haben. Es wäre tolle diese im vollen Ausmaß genießen zu können. Zu normalen Zeite ohne Zeitdruck was die Verpflegung angeht da alle Stationen in den Sierras dann geöffnet wären. Außerdem fühle ich mich wie seit Monaten in diesen Schneechaos gefangen. Ohne Ausweg, immer das selbe. Scheint also eine gute Idee. Dann können wir auch ein paar Kilometer einholen. Denn ich hinke gerade ca. 300km hinter meinem „Zeitplan“ hinterher.      Das könnte ich dann aufholen. 

Nach einer Dusche im Hostel ziehe ich die Klamotten an die am wenigsten riechen, denn wir stanken elendig und es widerte mich schon selbst an. Mit einigermaßen sauberen Klamotten die ich fast nie an hatte ging es in die örtliche Brauerei. Es gab Bürger, Pommes, Salat und Apfelkuchen mit Eis. Danach fallen wir einfach ins Bett. Total überfressen 🙂 
​​​​Gewandert: 19,8 km 

PCT gesamt: 1338,4 km 

Richtung Bishop Pass

Pause mit Wasserhahn

Empfang?!

Abstieg

Schneekante die traversiert wurde weil keine sicht. 

Die Risse sind normal 😉

Stausee am Schluss

Trailhead

Tag 53 Nahe Glenn Pass – Little Pete Meadow

Um 2.15 Uhr klingelte der Wecker. Es war kalt und ich wollte nicht wirklich raus. Im Schlafsack habe ich mir dann die Socken, Regenhose und mein Fleece angezogen. Dann ging es raus. Hier schnell die Daunenjacke an. Die Schuhe sind noch feucht von gestern und die Füße werden schnell kalt. Ich packe alles zusammen. Der Fluss nebenan rauscht laut. Der Himmel ist klar und bietet wieder einen faszinierenden Ausblick. Gegen 3 Uhr laufen wir das Tal Richtung Glenn Pass hinauf. Wir versuchen Spuren zu folgen verlieren diese aber im dichten Wald. Der Schneeteppich wirft uns tausende funkelnde Kristalle entgegen wenn wir mit unseren Stienlampen auf den Boden schauen. Wir durchqueren kleine Waldstücke und große offene Flächen. Rechts und links wieder hohe Bergwände. Das Tal verläuft stetig ansteigend und wir finden irgendwann Skispuren denen wie folgen. Der Schnee knirscht und es bleibt frostig. Mie gefriert beim gehen die Wasserflasche und mein Wasserfilter. An einem See unterhalb des Passes, es wird langsam hell, brechte ich die Eisdecke auf. Es kracht laut und ich flüchte ein paar Meter. Dann holen wir aus dem Loch ungefilteter Wasser. Ich trinke einen Schluck und muss mich fast übergeben. Es schneckt nach Feuer und ist nur widerlich. Ich belasse es bei dem Schluck und wir laufen noch bis zum Fuße des Passes und wechseln von Schneeschuhen auf Mikrospikes. Es ist 5.40 Uhr. 20 Minuten früher als geplant. Wir folgen den Skispuren an der Bergflanke entlang. Die Wand ist riesig. Teilweise laufen wir auf Schuhbreite über die gefrorene Spur. Wechseln die Richtung und kommen immer höher. Die letzten Meter gibt es nur noch tiefe Fußspuren in die wir treten. Es ist hart die riesen Sprünge zwischen den Stapfen mit dem Rucksack zu bewältigen. Über eine kleine Kante am Pass gelangen wir auf ihn. Geschafft. Tolle Aussicht auf den Tagesbeginn. Im Tal vor uns liegt ein gefrorener See. Wir beginnen den Abstieg und machen auf einem Stein pause. Das Wasser schmeckt auch mit Brause scheisse. Ich befürchte schlimmes für die restlichen Tage denn auch alle anderen Behälter sind mit dem Rauchwasser in Kontakt gekommen. Wir sehen 2 weitere Wanderer hinter dem See verschwinden. Wir folgen ihnen über den See und die ersten Sonnenstrahlen treffen uns. Kleine Pause zur entkleidung und wir passieren den See. Der Fluss der diesem entspringt ist ebenfalls ziemlich stark und taucht hier und da aus dem schneefeld auf und verschwindet dann in einer kleinen Schlucht. Wir steigen in die Schlucht und laufen auf dem Fluss während wir einen Ausstieg zur rechten Seite suchen. Das nächste Tal liegt nun tief unter uns. Es ist sehr steil und der Abstieg mit großen Felsen bestückt. Wir finden den Trail natürlich nicht und suchen uns den Weg teilweise steil hinab in einigen Scharten. Zur linken schießt der Fluss aus dem Eis. Wir bewegen uns langsam ins Tal und von unten können wir die verschiedenen Switchbacks im Felsen sehen. Da wo wir eigentlich hätten her kommen sollen. Dieser Abschnitt hat uns viel Kraft gekostet und kam unerwartet. Im Tal folgen wir ein paar Spuren bis zum Wald. Wir machen wieder Pause und wechseln auf Schneeschuhe. Es lsind viele Lawinen runter gekommen und haben vieles zerstört. Wir suchen uns einen Weg durch das Waldlabyrinth und laufen in vielen Kurven über Schnerverwehung. Wir kommen immer tiefer. Von knapp 3650 geht es auf nur 2450 Meter hinab. Das spüren wir jetzt. Von allen Seiten fließt Wasser ins Tal. Es wird weniger Schnee. Wir müssen die Schneeschuhe ausziehen und latschen durch grüne Felder die wie ein Sumpf unter Wasser stehen. Wenn wir den Trail finden ist er ein Fluss. Wir müssen über Baumstämme klettern und balancieren über umgefallene Baumstämme über kleinere Flüsse. Wenn ich nicht so fertig wäre könnte ich das wirklich genießen. Es macht Spaß und ist wie ein Hindernisparkour. Nur mit Rucksack und ein paar Kilometern in den Knochen. Mit nassen Schuhen laufen wir weiter ins Tal. Der Fluss nebenan beruhigt sich teilweise und fließt in traumhaften grün aber kristallklar an uns vorbei. Wir sehen ein paar Murmeltiere. Der größte Teil vom Wald ist gefühlt gefallen. Kurz vor dem niederigsten Punkt im Tal machen wir neben dem Fluss eine Mittagspause. Ich will kaum weiterlaufen. Die Sonne brennt. Ich habe zum Sonnnenschutz trotzdem lange Klamotten an und schwitze mir einen ab. Zum Glück mach Swim ein wenig Dampf und ich raffe mich. Hier unten ist es richtig schön. Der Frühling kommt hier zum vorschein. Zwiebeln kommen aus dem Boden. Die Bergwände sind in ein tiefes grün gehüllt. Überall läuft Wasser über große Granitplatten die Bergwände hinab. Es geht nach rechts in nächste Tal und bergauf. Wir folgen dem Trail und neben uns ist der Fluss wieder außer rand und band. Wie treffen wieder auf viele Schneefelder und versuchem den Trail so gut es geht zu folgen in dem wir uns durch das Buschwerk schlagen. Auch hier gibt es zu viel Wasser. Es ist anstrengend dem Wechsel zwischen Trail und Schnee gerecht zu werden. Man tritt oft auf Schnee und verschwindet dann bis zur Hüfte in einem Loch. Über Lawinenfelder mit umgeknickten Bäumen und tausenden kleinen grünen Zweigen geht es weiter hinauf. Es ist nur anstrengend und wir haben genug von diesen Bedingungen. Ca. 1km nach der Abzweigung zum Bishop Pass schlagen wir unser Lager in einem kleinen Waldstück auf. Wir suchen Feuerholz, bauen die Zelte auf, legen alles zum trocknen raus, holen Wasser. Ich spüle meine Flaschen mehrmals aus. Danach ist der Geschmack erträglich. Wir starten das Feuer und legen Socken und Schuhe zum trocknen bereit. Dann kochen wir. Die Sonne verschwindet leider schon gegen 17:30 da wir von hohen Bergen umgeben sind. Es wird schnell kalt. Wir diskutieren noch den morgigen Start. Ich will spät los. Am liebsten um 5. Wir einigen uns auf den Wecker um 3 und wenn Swim sich nicht bewegt verlängern wir um eine Stunde. Ich habe genug. Ich fühl mich wie bei täglich grüßt das Murmeltier. Jede Nacht früher aufstehen. In kalte, nasse Socken und Schuhe. Durch Schnee und schmerzhafte Flüsse. Versinken im Schnee. Anstiege die einem die Luft rauben. Umwege und Kletterein weil wir den Trail nicht finden. Pässe die mir unwohlsein in die Magengegend pressen. Hoffen auf Spuren zu treffen damit wir nicht blind einen Weg in Schneewände treten müssen. Zu essen aber nicht satt zu werden. Die Erschöpfung die nur schlimmer wird. Trotz warmen Schlafsack Nachts jede Stunde vor Kälte aufzuwachen um sich dann bei minusgraden stinkende Klamotten überzuziehen um durch die Nacht zu stapfen, in der Hoffnung ein paar stressfreie Kilometer zu schaffen um nicht an Essen sparen zu müssen bevor wie Mammoth erreichen. Dann die nasse Ausrüstung in den Rucksack stopfen und los gehts. Ich bin gegen 17:50 im Bett und verschiebe das Schreiben auf morgen. Ich will nur noch schlafen. 
Gute Nacht 17:50 Uhr

​​​​Gewandert: 31 km 

PCT gesamt: 1338,4 km 

Bis Mammoth: 120,8 km

Pässe auf diesem Abschnitt: 3 von 7

Blick auf den Pass

Da müssen wir rauf

Letzte Stufe

Erleichterung

Nächstes Tal

Blick zurück. Der Pass ist gerade in der Sonne

Blick ins grüne Tal

Man sieht links vor der großen wand die Switchbacks

Dort im Loch fließt ein Fluss

Verdammt sollen sie sein.. Aber so weiß man ja wo der Trail ist wenn man reintritt 😀

Pause

Tag 52 Paradise Valley Junction – Nahe Mather Pass

Um 3.15 klingelt der Wecker und als ich Swim höre mache ich mich vorbildhaft aus dem Zelt. Es ist gefühlt arsch kalt. Zwar 3 Grad gefühlt aber weniger. Bis 4 haben wir alles beisammen und können abreisen. Im dunkel der Nacht überqueren wir die Hängebrücke und machen und an den Anstieg Richtung Pinchot Pass. Der Wald vor uns ist ziemlich hinüber und auf dem Trail fließt überall Wasser. Wir hüpfen von Stein zu Stein und versuchen nicht nass zu werden. Swim verdreht sich den Knöchel und ab da an schleichen wir den Berg hoch. 1km pro Stunde. Vom Trail wollen wir auch am Sawmill Pass. Nichts da bis Mammoth. Wenn einer nicht mehr kann müssen beide dran glauben. Nach gestern muss ich gestehen bin ich jetzt zwiegespalten. Einerseits kann ich wieder mit meiner Freundin sprechen und viele Annehmlichkeiten der Tivilisation genießen. Andererseits ist Swim verletzt was ohnehin scheisse ist. Aber wer will schon am Sawmill Pass den wahrscheinlich noch keiner gegangen ist wieder auf den Trail. 20 km extra. Ich laufe nun voraus. Überwinde den Trail. Meine Gedanken schwirren davon. Wenn ich jetzt vom Trail muss komme ich für die Sierras definitiv später wieder. Ich habe genug von dem ganzen Schnee. Kalt, früh aufstehen, Sonne, matschiger Schnee, waghalsige Kletterein. Andererseits will ich aber mindestes bis zum Bishop Pass. Das ist ein Ort wo viele einsteigen. Am besten jedoch bis nach Mammoth. Mal schauen was Heute bringt. Wir laufen entlang vom Woods Creek. Der ist außer Kontrolle und veranstaltet einen riesen Lärm. Wie suchen nun ab und zu den Trail da mit steigenden Höhenmetern der Schnee wiederkommt. Leider muss ich an einem Fluss stehen bleiben. Er fließt so hoch dass ein überspringen auf Steinen nicht möglich ist. Wir ziehen unsere Sandalen an und steigen in das eidkalte Nass. Brrrr.  Die Füße brennen. Keiner will so etwas wenn einem der arsch sowieso schon blau wird weils so kalt ist. Wir trocknen unsere Füße und gehen wieder in unsere Schuhe. Schon nach 10 min der nächste unüberwindbare Fluss. Ohh man. Als ich wieder in meinen Schuhen bin kann ich meine Zehen nur noch schwer spüren. Es ist jetzt 5.30 und wir haben gerade 1.6km geschafft. Wir sind super super langsam. Wir arbeiten uns langsam weiter hinauf. An einer Stelle müssen wir ein pasr Serpentinen hoch die noch zu sehen sind. Dann gibt es wieder nur noch Schnee und wir arbeiten uns vorsichtig über das schneefeld. Unter uns der Woods Creek. Über eine große freie Fläche laufen wir noch bis zu einem Wäldchen und machen auf einem Stein Pause. Es kommen drei Rehe hinter uns aus dem Wald.  Swim geht es wieder besser. Er läuft weiter. 🙂 ich bin froh und dankbar für die chance zunindest bis zum Bishop Pass zu laufen. Wir steigen durch den Wald auf. Ich verlaufe mich ein wenig und wir müssen ein paar Meter extra den Berg hinauf bis wir gefühlt in einem neuen Tal stehen. Dieses ist viel weitsichtiger und offener. Nur vereinzelt stehen kleine Grüppchen aus Bäumen. Rechts und links tolle Bergflanken. Wir laufen weiter und kommen in die ersten Sonnenstrahlen. Zwangspause und erstmal ein paar Kleidungsschichten runter. Die Sonne bruzel sofort wie eh und je. Wir stapfen schweißtreiben weiter hinauf. Der Tag ist nach heute morgen richtig toll geworden. Sonnencreme nicht vergessen denn das ist echt gefährlich. Swim hat sogar Blasen auf den Beinen bekommen als er kurz 4 Stunden in Boxershort gewandert ist. Naja, er war auch nicht gerade vorgebräunt. Wir machen einen schwenker nach links und sehen den Glenn Pass. Wir schlüpfen nun in unsere Schneeschuhe da es damit besser geht. Endlich brauchen wir die auch mal. Wir können bis kurz unter den Pass laufen. Dann in die Spikes und langsam dem einzigen paar Fußspuren folgen. Es ist nicht so tief und wir fühlen uns besser. Dennoch bin ich voll konzentriert und mache keinen unüberlegten Schritt. Wir kommen so wieder nur langsam voran und benötigen für ca. 50m 20 min. Dann stehen wir oben. Das nächste Tal sieht super aus. Schön flach mit vielen Seen. Nach dem Abstieg schlüpfen  wir wieder in die Schneeschuhe. An einem See mit ein paar trocknen Steinen machen wir gegen 12 Uhr Mittag. Von nun an geht es durch einen Wald steil hinab. Wie folgen den Spuren zweier anderer Schneeschuhe. Wahrscheinlich Arrow und Navigator. Im Tal queren wir zum Glück auf einer Schneebrücke einen reißenden Fluss. Und dann natürlich durchs Wäldchen wieder hinauf. Wir sind ganz schön platt und finden auf der linken seite einen schönen Lagerplatz. Ein Feuer wurde hier bereits gemacht. Auch sind Plattformen für Zelte ausgehoben. Super, dann müssen wir die Arbeit nicht mehr machen. Mein Zelt passt leider nicht und ich baue es schrägt über einem Tannenzweiglager auf. Naja, es steht zumindest. Am Feuer trocknen wir die Sachen und kochen. Bereits um 16 Uhr sind wir mit Abendessen fertig. Leider haben wir nun kein Wasser mehr. Der Fluss nebenan fließt zwar gut aber wenn man 2 Meter hohe schneekanten überwinden muss wird es schwierig. Haben alles probiert mit Seil um Flasche oder Becher. Wir haben dann über dem Feuer Schnee geschmolzen. Sehr mühsam und ich habe mich verbrannt. Ich habe alles unter mein Zelt gestopf und hoffe es hält. Bisl abschüssig. Morgen geht’s um 3 los. 7 km bis zum Mather Pass. Wenn der gefallen ist bin ich beruhigt. Scheint eine einzige steile Schneewand zu sein. Hoffentlich hat schon wer erfolgreich ein paar tritte installiert.

Gute Nacht 17:38 Uhr

​​​​Gewandert: 20,5 km 

PCT gesamt: 1307,4 km

Bis Mammoth: 151,8 km

Pässe auf diesem Abschnitt: 2 von 7


Der Pass ist geradeaus auf der rechten

Tag 51 Nahe Glenn Pass – Paradise Valley Junction

Ich musste heute Nacht so oft aus Klo… Zum Glück war es nicht zu kalt. Die Sterne sehen hier oben so toll aus. Außerdem war es im Schlafsack dieses Mal so wunderbar kuschelig. Doch um 4.15 klingelt der Wecker. Ich will nicht und lieber ein wenig weiter dösen. Nach ca. 15 raschelt es bei Swim so laut dass ich nicht anders kann. Gegen 5.30 laufen wir los. Es sind nur 2.2 km bis zum Glenn Pass und wir arbeiten uns durch bereits vorhandene Tritte den Berg hinauf. Der Rucksack drückt in die Schultern. Wir passieren einen zugefrorenen See und müssen dann steil den Hang hinauf. Meine Nerven sind aufs äußereste angespannt. Es geht nur langsam voran und am Ende liege ich mit dem ganzen Körper am Hang um mich hinauf zu arbeiten bis wir den Gipfel erreichen. Auf der anderen Seite geht es ein noch größeres Schneefeld hinab. Auch hier folgen wir langsam den Spuren bis ins Tal. Das war wirklich ein harter, angsteinflößender Pass. Manchmal wünsch ich mich einfach nur in die Burgenlandstr. 2 OG aber wenn man erstmal hier drin steckt geht man besser weiter. Durch das Tal queren wir viele Seen. Die Ranger Station ist bis zum Dach eingeschneit. Ich bin schon echt erschöpft und es ist erst 8 Uhr morgens. Der Rucksack schmerzt und ich denke die Schweißperlen kommen nicht nur von der Sonnenhitze. Ich laufe einfach hinter Swim her und wir laufen See um See weiter ins Tal. Swims Verse und Knie tuen weh. Je tiefer wir kommen auf desto mehr Wasser treffen wir. Zum Glück bestehen noch alle Schneebrücken. Aber nun kommt das Wasser von allen Seiten ins Tal. Es ist schwierig den Trail zu finden und ihm zu folgen. Man muss viele Umwege gehen und suchen um einen trockenen Weg zu finden. So kommen wir gegen 12 Uhr auf ca. 2600 m am Paradise Valley an. Hier gibt es eine Hängebrücke für den nun reißenden Fluss. Auch viele Zeltplätze und eine Bärbox aus Stahl. Es ist zwar noch früh aber für heute machen wir schluss. Auf dieser Höhenlage sieht es so aus, wie es normalerweise aussehen sollte. Schöner Trail, wenig Schnee. Leider haben viele Bäume den Schnee und Lawinen nicht überlebt ubd zeitweise sieht es auf dem Trail aus wie auf einem Schlachtfeld. Am Camplatz esse ich 2 Wraps mit Wurst und Käse. Dann bauen wir unsere Zelte auf und ich mache ein Nickerchen in meinem Zelt. Die Sonne scheint drauf und ich habs super warm. Man war das schön. Dann gammeln wir den restlichen Tag. Machen Feuer, trinken viel und kochen um 17:00 Uhr zu Abend. Am Feuer schreibe ich den Block und mache mich vor 18 Uhr fertig fürs Bett. Morgen steht der nächste Pass an. Wir müssen wieder 1090 m aufsteigen und ich hoffe wirklich das es weniger scary wird. Das macht mir einfach echt zu schaffen. Wir haben zwar bereits 2 bestritten aber es fehlen immer noch 6 bis nach Mammoth. Und mindestens die nächsten zwei werden nochmal haarig wenn ich mir das höhenprofil anschaue. Wie müssen nun auch durchschnittlich 22 km am Tag laufen um mit dem Essen hin zu kommen. Das wird hart. Naja, ich geh jetzt ins Bett. Die Sonne ist weg und es wird frisch. 😉 

Wenn man zu lange am Feuer sitzt bis es richtig kalt ist der Weg in den Schlafsack mühsam. 

​​​Gewandert: 15,4 km 

PCT gesamt: 1286,9 km

Bis Mammoth: 172,1 km

Pässe auf diesem Abschnitt: 1 von 7

Der Pass

Blick zurück auf den Pass