Habe heute Nacht von einem Bären geträumt der an meiner Zeltwand anklopft. Um 4.20 habe ich mich dann angezogen und meine Sachen bei – 4 Grad gepackt. Die Füße waren eiskalt. Um 5 sind wir dann los. Die Füße wurden wieder warm und auch dem Körper wurde durch die Bewegung eingeheizt. Wir liefen das Tal weiter hinauf. Durch dichte Wälder schlugen wir uns über Schneehügel und Feuchtwiesen. Wir passieren einige kleine und zugefrorene Seen bevor wir an den Abfluss von Thousand Island Lake kommen. Der Fluss ist teilweise offen und wir laufen an der Flanke entlang. Unter uns der offene und reißende Fluss. Wir klettern eine Geröllwand hinauf um nicht über den Fluss laufen zu müssen. Es war nochmal richtig kalt da der Wind wie in einem Windkanal blies. Oben angekommen machten wir auf 3001 m eine Frühstückspause. Danach führte ich die Gruppe am Thousands Island Lake vorbei und wir machen uns auf den Anstieg zum Island Pass. Es gab viele kleine Löcher im Schnee die durch die Sonne entstehen. Es ist wirklich anstrengend. Ich laufe und laufe bevor ich realisiere, dass ich die Gruppe gar nicht mehr sehen kann und warte. Der Pass ist ohne Kletterei und wir bemerken den Übertritt nicht. Wir fallen in ein Tal und ich versuche die geschmeidigste Route durch den Wald zu finden. Unten legen wir wieder eine Pause ein. Schließlich haben wir schon ca. 6 Meilen bis 9 Uhr erledigt. Ich setzte mich und vergesse mein Handy in der Jacke. Mir fällt es gerade ein als das Glas zerspringt. Ich brauch auf jeden Fall Ersatz aber es wird vorerst noch halten. Über den Davis Creek finden wir noch Schneebrücken und ich fange an den schon nassen Schnee im Anstieg zum Donohue Pass zu bezwingen. Es ist sehr sehr mühsam da wir immer mehr mit den Sonnenlöchern zu kämpfen haben. Wir lassen ein paar Bäche rechts liegen und quälen unsere Knie und Knöchel den Berg hinauf. Die Sonne bruzelt dabei unerlässlich auf uns hinab. Wir finden nur selten Schatten unter ein paar Bäumen und alle sind froh als wir auf halber Strecke eine Pause einlegen. Wir kommen nur schwer wieder los. Kurz vor dem Pass, wir haben das Tal nun bis zum Ende bezwungen, müssen wir noch ein großes langansteigendes Schneefeld überqueren. Es ist nicht all zu steil doch die Sonne, Schneeverhältnisse und die Strecke lassen uns öfters anhalten. Oben angekommen (3375m) legen wir eine ausgiebige Mittagspause ein und ich verdrücke auch meine 2 extra Wraps von gestern. Nebenher trockne ich noch mein Zelt was heute morgen wieder mit Eis bedeckt war. Gegen 13.50 machen wir uns auf den Abstieg ins Tal und betreten somit den Yosemite National Park Forest oder Wilderness. Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung. Höchstwahrscheinlich erstes. Wir steigen die Schneefelder hinab und ein paar rutschen auch auf ihrem Hintern. Im Tal können wir keinen Schnee sehen. Dafür viele Bäume und Seen. Wir verlieren schnell an Höhe. Der Schnee glänzt und strahlt die Sonnenstrahlen nun brutal zurück. Wir kochen wie in einem Ofen. Nach weiteren anstrengenden Kilometern ins Tal wollen alle das Ende des Tages sehen. Wir suchen eine trockene Stelle und werden direkt an einem Fluss fündig. Es ist erst 14.30 Uhr. Wir gammeln in der Sonne und bauen irgendwann mal die Zelte auf. Danach verschwinde ich auf der Luftmatratze und entspanne dort weiter. Gegen 17 Uhr trommel ich alle zum Essen zusammen und wir kochen zusammen während jeder auf seinem Bärenkanister sitzt. RockDoc erklärt uns anschließend wie die Sierras entstanden sind. Ich glaube ich habe heute zu viel Sonne und zu wenig Flüssigkeit abbekommen. Hab Kopfschmerzen. Um 18.20 liege ich im Bett. Meine Matratze liegt echt schief und ich hoffe ich rolle nicht zu arg in meine Zeltwand. Morgen wieder Start um 5 Uhr. Wir können hoffentlich mal ein paar mehr Kilometer reißen da wir größtenteils schneefrei sind wenn wir das Tal erreicht haben.
Hatte mal wieder super viel Spaß mit dem Team. Wir reden auch über komische Hikertrash Sachen. Schließlich muss jeder mal aufs Klo und das bedeutet bei denen so viel wie: Die Schildkröte in den Ozean entlassen… Es gibt hier echt verrückte Knicks 😉
Gewandert: 18,9 km