Tag 108 – Little Rock Pond Shelter

Alle Klamotten waren noch nass. Aber wie jeden Tag sollte mich das nicht beunruhigen.  Dennoch war es ungemütlich und kalt.  Also bin ich nur in meinem Tshirt und Boxershort gewandert. Kein Problem für mich.  Hier läuft jeder herum wie er will, oder wie die Umstände es erfordern. 
Der erste Berg folgte sogleich.  Alles unter Wasser.  Matsch so weit das Auge reicht.  Kurz vor dem Gipfel lag Seeker im Gebüsch.  Ausgerutscht und den Knöchel verstaucht/ verdreht. Jedenfalls unter Schmerzen.  Also eine Runde Ibu und Schuhe eng schnüren. Danach haben wir seine Ausrüstung auf Buster, Sparkels und mich aufgeteilt. Mindestens 15 Pfund. Am nächsten Shelter haben wir dann auf ihn gewartet um die Lage zu checken. Nach über einer Stunde kam er dann an. Alles OK. Aber wir schleppen sein Zeugs für den restlichen Tag.  Weiter abwärts müssen wir einen Fluss überqueren doch nach dem Regen gestern Nacht ist das nun unmöglich.  Alle Steine sind überflutet und wir latschen einfach hindurch.  Unsere Füße sind sowieso feucht.
Der Anstieg auf den Bear Mountain hat mich dann gut fertig gemacht.  Waren zwar „nur“ 900 Fuß aber mit dem extra zwei Mann Zelt und all seinen Klamotten war es doch extrem anstrengend.  Also haben Buster und ich am nächsten Shelter eine Pause eingelegt.  Wir sind gut bedient.  Ausgerechnet heute stehen noch mehrere Anstiege an.
Also wieder ein wenig hinauf und wir haben einen tollen Ausblick auf einen kleinen Flughafen.  Der Abstieg endet aber fast in mehreren Unfällen.  Die Steine sind so glitschig und es gibt viele Felsplatten auf denen wir hinunter rutschten. Über eine große Pfütze geht Buster voraus.  Der Baumstamm auf den er trat, war leider nicht stabil und schwups stand er bis zu den Knöcheln im Wasser. Ich habe dann einen anderen Weg gewählt.  Zum nächsten Shelter/ Pause war es von hier nicht weit. Aber ein kleiner Anstieg entpuppte sich als maßlose Übertreibung aller erlebter Klettereien. Naja, es war nicht so schlimm,  aber durch eine kleine Schlucht steil hinauf zu steigen war super anstrengend.  Für 0.1 Meilen haben wir mindestens 10 Minuten gebraucht und waren danach japsend im Abstieg zum Shelter unterwegs. 
Nach der Pause war es schon 3 Uhr durch.  6 Meilen weiter wartet HeatPack bereits auf uns. Hoch zum Beacon Hill. Steil und anstrengend.  Das schlimmste war der Grünstreifen unter der Stromleitung.  Unglaublich stickig und heiss. Von der Risgeline ging es dann kurz hinab um langsam zum Shelter aufzusteigen.  Super schöner Nadelwald. Wir wanderten stets am Fluß entlang. Blöd sind dort halt nur die Moskitos.  Das Shelter kam und kam leider nicht zum Vorschein.  Ich dachte schon ich hätte es verpasst und war ein wenig angefressen weil ich Seekers Sachen dort abladen konnte. Ist dann aber doch noch aufgetaucht und ich wurde die knapp 7 Pfund los. Da morgen schlechtes Wetter ist wollten wir noch ein Shelter weiter auf den Killington Peak wandern. HeatPack blieb unten. Ich aß noch schnell ca. 2000 kcal in Süßigkeiten.  Dann machen P-Diddy und Buster uns aud den letzten Aufstieg über 2000 Fuß auf. Die 3 Honey Buns, 2 KitKat, eine Packung Sauere Würmer und ein paar Käse Goldfische waren dabei nicht hilfreich.  Ich musste nach ein paar Metern ein wenig langsamer laufen. Als der Laubwald in Nadelwald wechselte lief ich an der Bergflanke entlang.  Gerade, bergauf, gerade bergauf. Viele Wurzeln und ungemütliche Bewegung.  Es war auch ziemlich dunkel in dem Dickicht. Weiter oben waren Sträucher und Büsche wieder in den Trail gewachsen.  Gute Massage für die Beine wenn man nicht gerade mit Moskitostichen übersät ist. Der Anstieg hat sich dann ganz schön gezogen.  Aber am Shelter kam mir Dizzy auf dem Weg zum Gipfel entgegen.  Ich brachte meinen Rucksack ins Shelter und begann ebenfalls den Aufstieg zum Gipfel. Die 0.2 Meilen waren super steil und steinig.  Man brauchte schon alle vier Gliedmaßen um unbeschadet aufzusteigen.  Doch oben erwarteten mich schon alle und wir hatten einen super Ausblick.  Das Wetter hielt auch noch an und wir begannen das Fotoshooting.
Das Shelter war hingegen zum Ausblick mega ranzig. Scherben auf dem Boden, Löcher in den Bunk Betten und wie sich am nächsten Morgen herausstellte auch im Dach.  Naja, ist halt so. Schlaf fand ich nicht wirklich da ich Angst hatte von der zweiten Etage zu fallen. Die Kante war nah.
Gewandert: 26.2
Insgesamt: 1694.7