Um 3.25 klingelte der Wecker. Ziemlich früh. Aber wir wollten auch zum Mittag in Truckee sein. Ich war in 25 Minuten mit Packen fertig und aß noch mein Frühstück. Es war gefühlt frisch auch bei 8 Grad. RocDoc führte uns über unseren Baumstamm und dann den Wald hinauf. Der Schnee war matschig. Der Trail bald nicht mehr zu sehen und wir liefen wieder quer Feld ein. Als der Trail auftauchte nahm sie die falsche Seite und wir mussten nach ein paar Minuten umdrehen. Halb so schlimm. Der Wald lichtete sich und wir fanden wieder Spuren unserer Vorgänger denen wir einfach folgen konnten. Der Himmel half dabei und wurde von Minute zu Minute heller. Über den American River liefen wir über den Schnee. Nur Teile der Schneedecke waren eingefallen und entblösten einen tropfenden breiten Wasserteppich. Was für eine Schmach am 4. Juli dachten uns Rattler und ich. 😉
Über dem Bergrücken glühte derweil schönes orange. Die Sonne machte dich bereit und wir gingen für ein paar Minuten auf der obenliegenden Steinwand in Stellung. Die Pause zog sich, obwohl es sehr windig war, lange hin. Bei der Aussicht die wir hatten auch keine Frage. Nebenan schliefen noch 4 Israelis und ein Franzose. Als alle mit essen und rauchen fertig waren konnten wir endlich weiter. Wir waren nun im Squaw Vally Skiresort. Unter einem Lift ging es nur mit Spikes da es definitiv eine schwarze Piste war. Während wir den zweier Sessel unterquerten kam auch die Sonne zum vorschein. Wow! Super toll. Der Berg in der Ferne waren alle von einem nebligen Dunst umgeben. Der South Lake lag ebenfalls geheimnisvoll zur rechten. Was für ein Anblick. Über weitere Pisten liefen wir dann immerhin gemütlich bergab und hielten uns unter der Ridgeline. RocDoc die führte bat mich kurz um hilfe ob wir eine direkte Linie nehmen können da sie die topographische Karte nicht auf der App hatte. Ich war ziemlich stinkig. Wie soll man ohne diese im Schnee navigieren. Ich meine es wird nur der Trail als rote Linie angezeigt aber nicht die Konturen, Flüsse, etc. Wenn der Trail unter Schnee liegt bringt einem das gar nichts. Versucht man stur dem Trail zu folgen kommt man vielleicht in unpassierbar Steilhänge die im Sommer kein Problem sind aber jetzt richtig haarig. Naja, für den Abschnitt unt der Ridgeline nahm ich dann das Zepter an mich. Wir hätten sonst bestimmt wieder am Ende ewig ein Schneebrett hoch gemusst weil wir so tief unter der Bergkuppe endeten. Auf dem Weg schoss ich noch ein paar tolle Bilder von der morgenstimmung. Nachdem ser schlimmste Part vorbei war, gute und vertrauenswürdige Fußspuren auftauchten ging RockDoc wieder vor. Wir stießen über die Ridgeline und kamen ins nächste Tal welches uns zu Tinkers Knob brachte. Auf dieser Seite war es meist schneefrei. Allerdings mussten wir erst noch eine Pause einlegen. Eigentlich wollten wir nur die Spikes ausziehen. Dann ging es über ein schönen Bergpfad und wie stießen in ein Tal. Wir hüpften über 2 kleine Bäche und begannen den Aufstieg. Es war super warm. Die gsnzen Büsche, der Boden und die umliegenden Felsen speicherten die Wärme. Ich wartete auf die anderen und wechselte derweil in kurze Klamotten. Kurze Zeit später überquerten wir den letzten gelisteten Bach für heute und holten uns Nachschub. Dabei verwandelte sich das Wasserfiltern wieder in eine längere Pause. Wir wollten uns am Gipfel treffen und ich, der die ganze Zeit bereit war, schieß direkt los. Die 1,9 km und ca. 200 Hm vielen in 20 Minuten. Was für ein Spaß. Der kleine Wald am Anfang hatte noch ein paar Hindernisse bereit. Schneewehen und Baumstämme. Der letzte Abschnitt lag aber nur zwischen Büschen. Oben angekommen wartete ich auf die anderen. Das war der letzte große Anstieg für heute. Ab jetzt befanden wir uns auf der Ridgeline. Diese war trocken und hatte einen tollen Trail der sich über den Bergrücken schlängelte. Es blühten Blumen und wir trafen die Israelis wieder. Bis zum nächsten Skigebiet am Mt. Lincoln konnten wir so einfache Kilometer machen. Über eine letzte gefährliche Schneetraverse kamen wie auf unseren Finalen Abstieg. Die letzten 7 Meilen sollten laut einer anderen Hikerin eigentlich schneefrei sein. Das stimmte aber mal überhaupt nicht. Bevor wir Höhenmeter fielen ließen mussten wir erst ordentlich am Berg entlang. Überall lagen Schneeberge auf dem Trail die überquert werden mussten. Die Schneeschmelze verwandelte die Waldtrail gleichzeitig in rutschige matschfelder. Je weiter wir runter kamen, kamen uns zig Wanderer entgegen die alle durch das Skigebiet wanderten. Zu viele Leute und 1,5 Meilen vor Schluss ließ ich die Bremsen los. Der Trail war quasi ein Geröllfeld und war perfekt für eine Gangart zwischen schnellen Laufen und Joggen. Ich ließ die meisten Leute mit einem kurzen Gruß hinter mir und kam schnell und ohne große Verzögerung zum Trailhead. Ich musste noch rechts die Straße hoch und fand mich auf dem Parkplatz am Highway 40 wieder. Ich wartete und wartete. 25 Minuten später, die anderen waren nun abgestiegen denn ich hatte einen perfekten Blick aud die letzten Meter, kamen aber nicht. Ich machte mich also auf die Suche und fand sie unten am Parkplatz. Anstatt dem Trail zu folgen waren sie links zu einem kleinen anderen Parkplatz gegangen. Ich war wieder mal ein wenig genervt. Wir suchten uns eine Fahrt die wir schnell bekamen. Da es 4. Juli ist steht alles Kopf. Der See im Tal ist total überfüllt. Überall Flaggen und wir lassen uns am Campingplatz absetzen. Wir reservieren einen Platz und laufen ein paar hundert Meter die Straße hinunter. Dort erwartet uns Taco Bell und wir genießen Klimaanlage und kalte Getränke zu unseren Speisen. Das Wifi ist schrecklich. Ich kann nicht mal telefonieren geschweige denn Fotos hochladen. Zurück am Zeltplatz bauen wir auf, duschen und gammeln. Rocky und Peaks kommen auch noch vom Trail. Das Feurwerk lassen wir rechts liegen und verziehen uns gegen 20.30 lieber ins Zelt. Ich werde die Downhill Bandits übermorgen voraussichtlich verlassen. Es ist Zeit Kilometer zu kloppen. Ich hab noch 2400000 Meter vor mir. Am Donnerstag bin ich hoffentlich in Sierra City. Morgen ein wenig mit meinen Freunden und den Tag danach die restlichen Kilometer bis Sierra City. Hoffe wir machen morgen ein paar Kilometer damit es nicht zu krass wird.