Nachdem im Lager schon früh Aufbruchstimmung herrschte, haben wir uns dem angeschlot. Denn heute gibt es Frühstück im Nantahala Outdoor Center. Nach nur einer Mile erreichten wir gegen 10 das NOC. Nach einem Besuch im Outdoorladen ging es ins Restaurant. Nach einem Dorito und einem Bier, es ist schließlich St. Patricks Day, brechen wir gegen 12.00 auf. Die Sonne ist inzwischen schon wieder unerbittlich. Das blöde ist, wir dürfen direkt von 1750 auf 5062 Fuß aufsteigen. 7.9 Meilen Aufstieg. Es sind ca. 28 ºC
Zuerst wieder trockenes laub und unerträgliche Hitze. Am Anfang dachte ich, das wird so nichts heute. Aber irgendwann findet man sich damit ab und freut sich wieder einen kleinen Hügel erklommen zu haben, um dann festzustellen, dass dahinter noch ein größerer liegt. Das wiederholt sich hier ständig. Also mach Laubwald, kamen wir auf der anderen Seite des Berges in einen grünen Tunnel. Hier war dann auch endlich die Quelle. Beide eingezeichneten Wasserquellen davor konnten wir nicht finden und ich war schon 2 Milen ohne unterwegs. Sehr erlösend. Doch dann ging es richtig los. Keine Serpentinen mehr sondern direkt bergauf. Das war wirklich steil, 45Grad, vielleicht?! Ab und zu ein Blick zurück ins Tal und das NOC bevor der Cheoah Bald erreicht wurde.
Am Shelter davor, dem Sassafras Gap Shelter habe ich noch allein die Mittagspause verbracht, da Casper, Indiana und Lonestar zurück gefallen sind. Lonestar trifft heute seine Frau und verbringt den nächsten Tag auch noch mit ihr. In Fontana wollen wir dann wieder zusammen kommen und in die Smokys aufbrechen.
Also gehts für mich im Affenzahn noch zum nächsten Shelter um einen ganzen Zero im Fontana Hilton einzulegen. Das sind leider noch 9 Meilen und der Tag war schon recht heftig. Es folgt ein langer Abstieg mit vielen Serpentinen und ab und an ein knackiger kleiner Aufstieg. Unterwegs treffe ich noch auf Lonestars Frau die ihm entgegen läuft. Am Stecoah Gap filter ich noch mein Wasser was ich am Locust Cove Gap aufgeladen habe und hole meine Stirnlampe hervor. Es wird langsam dunkler. Ich bin gut gebrezelt und der letzte Abstieg über 5 Meilen hat sein übriges getan. Zumindest verdunkeln jetzt auch Wolken ab und an die Sonne. Das ist gut, denn meine Lippen lösen sich schon unter Blasen auf. Ich hab zwar einen Sonnenschutzstift für die Lippen benutzt, aber man läuft hier ständig über 1000 Meter über NN und das lässt einem die Sonne nicht ohne weiteres durchgehen.
Gegen 18.20 mache ich mich auf die letzten 2.5 Meilen zum Brown Fork Gap Shelter. BeCare und Biscuit die ich im Abstieg überholt habe, kommen auch gerade noch rein, verbringen die Nacht aber im Hostel.
Schön an der Bergflanke entlang kann ich die ersten Höhenmeter schnell hinter mich bringen. Schön geschwungen geht es dann weiter bis ein brutaler Anstieg, gefühlt senkrecht, in den Himmel führt. Steiler habe ich noch nichts erlebt, was als Weg durch geht. Das Stück war zum Glück schnell vorbei und ich konnte mich über leichte Steigungen zum Shelter arbeiten. Das Shelter lag schon im dunkeln und ich sah kein Licht aus der Ferne. Ich dachte schon, die Nacht allein verbringen zu müssen, doch 5 Leute von denen ich schon einige kannte, waren dort. Schnell Essen gekocht und gegen 20.00 Uhr ab ins Shelter gelegt. Ich war platt! Die Hitze war schlimmer als gestern, die Berge steiler, die Abstiege länger. Immerhin kann ich morgen in ruhe in Fontana einlaufen.
Gelaufen: 15.2
Insgesamt: 153.1 + 8.8
Wetter: kaiserlich, 28-30ºC
Letztes Jahr hatten wir noch einen Eisregen auf dem Cheoah Bald und dieses Jahr werdet ihr gegrillt. Irgendwie ist das jedes Jahr anders. Vielleicht habt ihr dafür nicht so viele Mücken. Halte tapfer weiter durch. Wir wollen noch vieles von dir lesen.