Nachdem es den ganzen Abend geregnet hatte, flatterte die Plane die unsere Front abdeckte unaufhörlich. Bei jedem größeren Schlag schreckte ich auf. Gegen 8.15 bin ich dann aus dem Schlafsack gekrochen. Draußen war es nass aber freundlich. Also kurze Hose und leichtes Fleece.
Die Sonne kam raus, doch auf den Schattenseiten war es noch sehr frisch. Zum nächst gelegenen Shelter war es nicht weit, doch wieder sah ich ein Reh nicht weit vom Trail grasen.
Es war wirklich sehr entspannt und verzog sich nur langsam in den Wald zurück. Danach begann der Aufstieg zum Clingmans Dome. Es war recht anstrengend durch die in den Nadelwäldern ausgespülten Rinnsale aufzusteigen. Große Stufen und viele Steine verbrauchten viel Kraft.
Kurz vor dem erhofften „Gipfelerfolg“ lag dann auch noch Schnee am auf den benachbarten Wiesen. Die Aussicht vom eigentlichen Dome fand ich jetzt nicht viel besser als die normalen Spots. Man konnte den Damm sehen, dass war immerhin super. 360º Sicht gabs trotzdem bei Sonne und Wind.
Nach der hellen Seite des Berges, ging es nun auf die dunkle! Durch tiefen, dichten und dunklen Nadelwald ging es hinunter. An den Rändern des ausgespülten Weges lagen viele tote Bäume die, wie vieles hier, mit dichtem Moos bewachsen sind. An besonders schattigen Stellen konnte man auch auf großen Eisplatten hinunter rutschen.
So ging es dann für 8 Meilen durch den Wald. Ich hab viele Leute getroffen und war so eigentlich nicht oft einsam unterwegs. Am Newfound Gap kam dann die Ausmaße „naturbegeisterter“ Großstädtler zum Vorschein. Sehr sureal, aus dem Wald zu stoßen und auf 200 Autos zu stoßen. Dort legte ich auch meine Mittagspause ein und wurde von vielen beeugt. Aber ich hab ein Müsliriegel geschenkt bekommen und viele waren über die kreuzenden Hiker sehr begeistert.
Der letzte Anstieg zum Icewater Spring Shelter war dann auch schnell erledigt, da der Weg von den Besuchermassen gut ausgetreten war. Am Shelter habe ich dann auch wieder Freunde aus dem Hilton getroffen, die einen Tag vor mir gestartet waren. Mit traumhafter Aussicht und warmer Sonne geht hier ein weiterer Tag zu ende. Das Shelter ist voll, ich hoffe ich finde meinen schlaf um in 2 Tagen in der standing bear Farm einzulaufen. Das sind noch gut 30 Meilen.
Blöder weise ist mir an einem Erläuterungsschild ein großes Missgeschick passiert.
Ich hatte mir ein paar Schokoriegel reingezogen und es fing leicht an zu regnen. Meine Ausrüstung hatte ich auf dem Steinfundament des Schildes gelegt. Als ich den Regenschutz über den Rucksack gezogen und mich aufrichten wollte stieß ich mit dem Rücken in dir Metallkante. Ohh scheisse tat das weh. Man sollte meinen hier draußen holt man sich was anderes als unnötige Verletzung. Ich konnte mir die gute Schramme noch nicht anschauen, aber ich merks beim laufen. Mal schauen ob es bis Hot Springs wieder gut ist.
Gewandert: 15
Insgesamt: 210.3 + 8.8
Wetter: sonnig, leichter Wind