Tag 64 – Waynesboro

Um 5.50 trieb mich der Sonnenschein hinaus. Den Wecker um 5.00 habe ich bis dahin erfolgreich ignoriert.  Wieder bei Weasies gabs erstmal ordentlich Frühstück mit Pfannkuchen und Bratkartoffeln. Danach ein wenig skypen und blogarbeit. Wieder zurück am Pavillon lade ich meine Geräte erneut und trockne mein Zelt welches ich eigentlich schon eingepackt haben wollte.  Gegen 9.50 habe ich auf der Mainestreet eine Fahrt ergattert und kann kurz nach 10 am Rockfish Gap starten. Direkt am Start nach kurzer Straßensequenz treffe ich auf einen gut angetrunken Hiker der auf dem Trail sitzt. Ein Smalltalk ist unausweichlich,  wird aber von folgenden Hikern beendet. War nicht schlimm,  aber wenn man die Straße hochkommt und im Wald einen wenig abgerissenen Typen sieht der auf dem Trail sitzt wünscht man sich etwas anderes.
Der Nationalpark erfordert eine Permit die mit Ausfüllung eines Papierwischs erledigt ist.  Meine genauen Plätze zur Nächtigung weiß ich nicht und will ich nicht aus meinen Seiten suchen und schreibe die Vorlage hinter der Glasscheibe ab.
Das Gelände ist angenehm zu laufen.  Aber es geht stetig auf und ab. Meine neuen Schuhe sind viel leichter und das spüre ich. Allerdings kann ich damit nicht so unachtsam über den Trail rasen wie zuvor. Aber es geht voran. Doch die siebentägige Pause lässt sich nun spüren.  Der Rucksack wiegt wieder ungemein schwer, meine Füße werden schnell müde. Auf dem ersten Bergen verschrecke ich zwei Rehe die ich nicht bemerkt habe. Also sind wir quit. Durch super grüne Wälder und Grasflächen geht es hinab zum Shelter an dem ich Kiwi und Brightside wiedertreffe. Nach der Mittagspause gehts gemeinsam weiter. Jetzt müssen wir für 13 Meilen Wasser schleppen und es ist so heiß.  Also 3 Liter Wasser auf dem Rücken 😦
Der Trail kreuz ca. alle 2 Meilen den Blue Ridge Parkway. An den Seiten geht es dann wieder an vielen Blaubeersträuchern vorbei. Der Boden ist meist sehr trocken.  Nach der zweiten Querung frage ich Brightside ob sie ihren Campschuh verloren habe, da nur einer an ihrem Rucksack hing. Jawohl, der war weg. Zum zweiten Mal in wenigen Tagen.  Als wir aus dem Wald kamen um auf der anderen Seite wieder einzukehren, lag der Campschuhe direkt am Ausgang des Trails! Irgendwer muss ihn gefunden und genau dort abgelegt haben.
Es ist heute sehr heiß und die Hügel werden mit den müden Füßen anstrengend. Aber nach unzähligen Pausen an jedem Gap treffen wir am Hut, im Park heißen die Shelter jetzt Huts, ein. Hier ist viel Betrieb. 8 Zelte stehen schon und am Hut tummeln sich auch Leute. 70 % Sektionhiker im fortgeschrittenem Alter.
Aber es ist gemütlich und sehr unterhaltsam. Eine Mücke hat mich auf der Schulter gestochen und der Stich ist überproportional angeschwollen.  Hoffe das entzündet sich nicht durch die Reibung des Schultergurtes. Morgen geht’s früh raus um den Sonnenaufgang auf dem nächsten Berg zu erleben.  🙂

Gewandert: 21.4
Insgesamt: 882.3

Fotos der letzten Woche

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James River Bridge
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Pickup Fahrt
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The Rock :/

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Shelter nach dem Brückensprung

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Hitch hike nach Buena Vista

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Keine Ahnung 😀
Glaube der Tag nach MC Afee Knob

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Berg am Tag nach Buena Vista

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Gewitterwolken die mich ordentlich verprügelt haben!
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Gewitterwolken von denen ich noch nicht wusste, dass sie mich verprügeln

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Hagel am Anfang des Hagelsturms. Am Ende war alles weiß und teilweise mehrere Zentimeter hoch.

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Three Ridges Mountain beim Abstieg auf der anderen Seite

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Sonnenaufgang am Three Ridges Mountain. Ca. 45 Minuten zuvor

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Privatgrundstück auf dem wir am 2 Tag campen durften

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Pizzen in Buena Vista

Tag 59 – 62 – Aqua Blazing

Da wir die folgenden Tage stets das gleiche getrieben haben, gibt’s jetzt eine Zusammenfassung die meinen Urlaub etwas entlastet.

1.Tag
Trotz viel Spaß und feierei zieht einen der Sonnenaufgang schnell aus dem Bett.  Die Wiese ist nass, die Sonne kommt im roten samtkleid über die Baumwipfel gekrochen. Mit Neon Mountains geht es nochmals zu Weasies. Es ist sein Geburtstag und ich bin froh den Tag mit TrailMagic zu beginnen. 
Nachdem wir zurück gekehrt sind stehen seine Freunde auch schon mit einem Kuchen da.
Sachen gepackt und mit Whisky der gegen 9 eintraf bei Bier und Namensgeber die Route und den Einstiegspunkt geplant. Neon und ich sitzen während der Fahrt auf der Ladefläche. Aus seinem Minilautaprecher dröhnt gute Laune Musik und er springt an einer Ampel aus Heck um Bier vom Hänger zu holen. Im Fahrtwind genießen wir das Leben. Am Einlasspunkt heißt es ausladen. Viele Kühlboxen und Ausrüstung. Im Outdoorladen gabs noch Wasserdichte Packsäcke.
Dann genießen wir bei Musik das kühle Bier und feiern ein wenig. Um drei sind wir auf dem Fluss.  3 Kanus,  6 Leute.
In praller Sonne gehts Richtung Norden. Hin und wieder müssen wir durch Stromschnellen fahren. Dabei berühren wir des öfteren den steinigen Grund. Am Abend landen wir auf einer großen Wiese mit Feuerstelle. Alles auspacken,  herrichten,  Kanus säubern,  sichern.  Zusammen mit der Paddelei ein anstrengender Job. Doch für gebratene Steaks, Guacamole und Chips keine Frage. Wir haben Spaß und schlafen unter freiem Himmel. 

Tag 2
Um 5.30 erwartet uns ein roter Schleier über dem in der Ferne nebeligen Fluss. Traumhaft! Zum Frühstück gibts gebratenen Speck und Rührei. Lemon fühlt sich krank. Nach verladen gehts zur nächsten Brücke und Lemon bekommt von einem Angler eine Fahrt ins nächste Hostel. Wir fahren weiter. Stromschnellen, Lianen zun springen am Ufer. Zu dritt Verkeilt gleiten wir über den Fluss und genießen. Am Ufer teilweise 30 Meter hohe Klippen.  Riesige Bäume. Adler, Storche und unzählige Tiere schmücken unseren Tag. Gegen nachmittag knacken wir Whiskys und mein Boot auf einem Felsen.  Er schöpft Wasser  ich paddeln zur nächsten Anlegestelle.  Wir klopfen an ein Haus und können das Boot und Ausrüstung für ein paar Tage dort lagern. Zu 3 in einem und 2 in dem anderen geht es weiter. Laute rufe hallen über den Fluss,  Bartender!, wenn das Bier auf dem einen Boot leer ist. Einen Damm müssen wir auch noch umgehen.  Das war mühsam!! 200 Meter allen Scheiss schleppen.  Abends finden wir nichts zum campen. Alles privatbesitz. Also an einer schönen Wiese mit Feuerstelle und Tischen angehalten hnd gefragt.  Dankeschön!  Perfekt. Es gibt Burger, Salat und Obstsalat.

Tag 3

Wieder alles einpacken. Ätzend.
Auf dem Fluss gibts eine menge Spaß mit Stromschnellen.  Man muss sehr achtsam fahren um keine Steine zu ramen die überall verstreut im seichten Wasser liegen. Wieder ein Damm.  Dieses mal noch länger.  Am späten Nachmittag dann ein riesiges Gewitter.  Es regnet wie aus Eimern und wir landen schnell an einer kuhfarm, rennen hinauf zur Scheune und stellen und zitternd unter. Nach 30 Minuten ist alles vorbei, doch zwei weitere Mitfahrer wollen nun auch vollends wieder auf den trail. Am White House lassen wir sie zum hitch hiken raus. Alles ist nass und Neon geht wieder Freunde finden.  Hat geklappt.  Eine Meile weiter können wir auf einem privaten Zeltplatz anlanden. Whisky und ich paddeln jeweils ein Boot.  Neon wartet schon dort. Als wir ausladen ist es schon 9 und dunkel. Ich bin nass und ein wenig in hotelstimmung. Doch wir bekommen einen Pavillon gestellt und können ein Feuer starten. Wir kochen alles verbleibende und schlemmen zu recht wie die Götter. Hot Dogs, Salat, Bratkartoffeln. Dazu ein trockener Platz unter dem Pavillon!  In der Nacht zucken vereinzelt noch Blitze am Himmel.  Wir sind gegen 12 im Bett.  Beinah mit nassem Schlafsack.  Denn mein Packsack hat nicht dicht gehalten. Aber ich hatte alles doppelt verpackt.  Puhhh.

Tag 4
Zum Frühstück gab’s 12 Eier, ein Pfund Speck. Geil! Wir verpacken alles und brechen die Tour hier ab.
Allerdings müssen wir die eine Meile wieder Fluss aufwärts paddeln. Miese Arbeit. Die stromschnelle welche auf dem Weg lieg laufen wir im Fluß ab.
Das shuttel kommt in 3 Stunden und wir picknicken an einem Haus aus dem 18. Jh. spielen Frisbee,  machen ein nickerchen im Gras und genießen die Szenerie von traumhaften Bauernhof und Shenendoa Bergen im Hintergrund.  Nachdem wir an der Einlassstelle das Auto abgeholt haben, fahren wir mit unserer Ausrüstung zurück und holen das Boot.  Neon startet ein wenig weiter nördlich als ich und wir bringen ihn zu Freunden.  Er macht vorher aber noch Abendessen klar. Als wir ankommen erwartet uns Bier, zwei Platten Hähnchen,  Kartoffeln,  Gemüse und Brot!! Hammer! Genau dieses Paar hat uns schon am Sonntag Frühstück spendiert.  Und zwar 6 Hikern! Großartig. Whisky bringt mich danach noch zurück nach Waynesboro wo ich in der Dunkelheit schnell mein Zelt am Pavillon aufbaue und in meinen nach nassem Hund riechenden Schlafsack krieche.
Wir sind 50 Meilen gepaddelt.