Die Nacht hat es fürchterlich geregnet. Besser dann, als am morgen. Wie jeden Tag geben die anderen schon früh Anzeichen von Motivation zum Ausdruck. Ich bleibe liegen. Ebenso wie Buster. Seitdem wir gestern direkt. Am See übernachtet haben ist er leicht erkältet. Er nimmt eine Handvoll Medizin während ich den anderen versuche zu folgen. Es geht direkt auf sen Bromley Mountain. Der Regen hat den Trailzustand nicht wesentlich verändert. Nur die Büsche sind nun auch noch nass. Der Aufstieg ist kurz und einigermaßen schmerzlos. Ein Teil verläuft über eine Skipiste auf der mich gefühlt hunderte Mücken belagern. Die Aussicht ist bewölkt. Aber ein paar riesige Berge eingehüllt in Wolken sind ersichtlich. Auf Grund der Fliegen mache ich mich schnell auf den Abstieg. Das nasse Gras ist lang gewachsen und reibt an meinen Mückenstichen. Allerdings reinigt es auch etwas die total verdreckten Waden. Die Schuhe sind mit Matsch verschmiert. Die Socken nass. Jede Pfütze in die man versehentlich hinein rutscht und sich merklich der Schlamm und das Wasser durch den Schuh drückt tun dabei ihr Bestes. Man selbst versucht natürlich auch sein Bestes, kann aber getrost Kraft sparen und gleich den direkten Weg wählen. Das ganze Gespringe, Gehüpfe und Umhertanzen von Stein zu Wurzel zu angeblichen Steinen, und schwups ist man nass, ist ermüdend.
Jedenfalls ging es knapp 300 Meter hinunter und wieder hoch. Vom Styles Peak führte der Trail leicht hügelig weiter zum Peru Peak. Die Wälder in diesen Höhenlagen, 3300 Fuß, sind dichte dunkle Nadelwälder. Wunderschön. Doch nass. Viele Stege, rutschige Felsen zum ausrutschen und Elchmist. Einen gesehen habe ich leider noch nicht. Am Peru Shelter wartet zum Glück die ganze Rasselbande. Ich dachte ich wäre zu spät dran, da ich nur langsam voran kam. Ich verdrücke schnell 610 kcal in Form von KitKat und 250 mit einem Energieriegel. Zusammen laufen wir die nächste Etappe. Leichtes Gefälle im üblichen Gelände. Einer nach dem anderen stapft unbeeindruckt in die Felder voller Matsche, versucht kleinen Bächen auszuweichen und hüpft hier und da zwischen größeren Felsen. Nach der Mittagspause am Lost Pond Shelter lässt sich ab und an auch mal die Sonne blicken. Die grünen Laubdächer erstrahlen an tausend Punkten.
Am Little Rock Pond Shelter ist dann für heute schluss. Wir waschen unsere Klamotten im See. Uns ebenfalls. Traumhaftes Panorama umgibt uns. Die Sonne scheint und das Wasser färbt sich unter meinem T-Shirt vor lauter Salz weiß. Die Socken sind natürlich braun und es hat wirklich lang gedauert bis sie einigermaßen „sauber“ waren. Im Shelter habe ich noch einen Platz ergattert. Ebenso wie P Diddy, Brightside, Rolling Thunder und Sweet Blood die auch noch aufgetaucht ist. Der Rest zeltet. Beim Abendessen, es ist erst 16.00 Uhr, wird es innerhalb von 5 Minuten stock dunkel und der Himmel übergibt sich. Wir hocken zum Glück im überdachten Shelter und sind trocken.
Da heute Hike naked day ist, wanderte Heat Pack die ersten 9 Meilen in Uniform natura. Den ersten den er traf fand das nicht ganz angemessen, der zweite meine ich verstehe. An einem solchen Tag bleiben die Klamotten so trocken.
Gewandert: 17.8
Insgesamt: 1670.9