Tag 24 Pacifico Mountain – Messenger Flat Campground

Wie gesagt, heute haben wir es ruhig angehen lassen. Erst gegen 7.20 sind wir los. Der Morgen begrüßte mich mit Sonnenschein und windstiller Aussicht. Ich machte mich vom Acker und fotografierte viel, sodass Rattler und CheapSunglasses mich bald einholten. Wir liefen zusammen den Abstieg. Im Tal erwartete uns die Fire Station. Die Sonne war schon früh ziemlich stark und wir liefen ohne Pause da wir wieder wasser brauchten. Nach 2 Stunden kamen wir am Highway an unf ließen uns zuerst auf dem Rastplatz nieder und suchten hinter einem kleinen Blumenbeet verzweifelt Schatten. Es waren 24 Grad im Schatten und fie Luft trocken. Ich trank meine restlichen 2 Liter und wir machten uns auf zur Fire Station. Aus einem Hahn konnten wir direkt Zapfen. Flying Brian und Quiet waren nun auch da. Die Raingerin erzählte uns dass die Sperrung wegen eines Brandes aufgehoben wurde. Wir müssen also keine 30km auf Straßen zurücklegen. Wir füllten alle Flaschen auf, tranken so viel als möglich und berieten uns über die nächsten Wasserquellen. Für die nächsten 40km sieht es nicht gut aus. Zumindest nichts 100 % sichere Quellen. Ich laufe also mit 5 Litern weiter. Der Anstieg ist super anstregend als wir gegen 11 aufsteigen. Der Trail ist eine einzige Sandlandschaft. Die niedrigen Büsche geben keinen Schatten und speichern die Hitze nur noch mehr. Ich bin klitsch nass und suche unter meinem Sonnenschirm ein wenig Abkühlung. Oben angekommen spendeten ein paar Bäume Schatten. Wir folgten der Ridgeline und machten nach einem kleinen Abstieg Mittag. Endlich esse ich Käse und Wurst um mein Gewicht zu erleichtern. Auf der Straße hat irgendwer falsche Markierungen hinterlassen und Flying Brain kommt uns entgegen. Danach vernichte ich alle Pfeile und hinterlasse nur einen zum richtigen Trail.  Leider geht es gegen 14.30 wieder stark Bergauf. Überall wächst Poodeldogbush und ich muss aufpassen. Auch sind sehr viele Sträucher mannshoch auf dem Trail. Teilweise verschwinde ich komplett in einem grünen Klecks und tauche dann auf der anderen Seite wieder auf dem Trail auf. Wir steigen wieder bergauf und ich hänge mich einfach an die beiden. Kopf aus Füße frei. Ich mache viele Planspiele im Kopf und bin über jede Pause froh. Heute zieht es wirklich an den Kräften. Schon bei dem Abstieg zur Fire Station war ich wie schlaftrunken. Richtig erdchöpft. Aber wir kämpfen uns tapfer den Berg hinauf und kommen immer mehr in einen schönen Wald. Riesige Bäume, luftige grüne Wiesen. Hier und da ein paar Büsche und natürlich PoodleDogBush überall. Nicht zu vergessen die hunderten verbrannten und vom Wind zerstörten Bäume die verstreut herumliegen. Trotzdem sehr schön. Oben angekommen haben wir wieder eine tolle Aussicht aufs Tal. Bei einer letzten Pause lässt CheapSunglasses noch ein paar Bonbons springen. Dann machen wir uns auf den Weg. Wir hinterlassen nur eine riesige Staubwolke. Am Campingplatz sind Quiet und Flying Brian bereits am relaxen. Wir bauen in Ruhe alles auf und kochen gemeinsam an einem richtigen Tisch. Die Sonne ist uns noch lange treu und wir können mal einen Abend ganz entspannt genießen. Das beste ist, dass ich gleich schon mit dem Blog fertig bin und noch keine siebte Stunde verstrichen ist. Ich kann gleich gemütlich im Schlafsack liegen und direkt die Augen schließen. 🙂 

Außerdem war heute mein letzter offizieller Arbeitstag. Ab morgen bin ich nicht nur Urlauber, sondern ein richtiger HoBo. HomelessBoy 😉 

Gewandert: 30,0 km 

PCT gesamt: 692,7 km

Tag 23 Highway 2 – Pacifico Mountain

Ohh man. Die Nacht hat ganz ordentlich gedreht. Der Wind hatte keine Hemmungen. Mitten in der Nacht ist dann mein Zelt ineinander gefallen weil der Wind einen Heringen auf dem bereits ein großer Stein lag gezogen hat. Ich war sowieso im Halbschlaf und hab schnell reagiert. Außerdem war es kalt. Ein Grad plus. Ich wollte gar nicht aus dem Bett und hab lieber noch vor mir hin geträumt. Als ich raus kam war Flying Brian, nicht Andy, bereits da und Rattler und CheapSunglasses bereits fertig. In dem Wind hab ich schnell gepackt und bin den beiden hinterher. Über den HW 2 und einen kleinen sandigen Hügel von dem es mich ohne meine Stöcke verweht hätte. So kalt war es noch nie. Windchill Effekt halt. Ich hab richtig gefroren und auch die Sonne die ab und an mal raus kam konnte nichts dagegen tun. Gleich nach ca. 1Km war der Trail auf Grund eines Feuers gesperrt. Wir liefen also über den HW2. Hier war leider viel Schatten und die kälte war im Mark angekommen. Brrr. Wir sind erst gegen 7.40 an der alternativen Route gestartet. Waren also wirklich spät dran.  Nach ca. 5 km kamen wir an einen schönen verlassenen Campingplatz. Hier war es schön windstill und wir machten an einer Quelle halt. Auf dem warmen Asphalt saßen wir gemütlich. Trotzdem hatte ich noch alles an. Also lange Shorts, Regenjacke, Mütze und Handschuhe. Wir folgten der Quelle und dem daraus entspringendem Bach ins Tal. Leider mussten wir unten angekommen auf der anderen Seite wieder hoch. Da wurd es mir dann zu warm und am Cooper Canyon hab ich mich dann in meine normale Arbeitskleidung geworfen. Auf dem weiteren Aufstieg über karges Land mit einige Bäumen fegte der Wind wieder bestialisch und ich bereute. Allerdings waren wir zu dritt unterwegs und ich hielt es aus. Schließlich macht ein Aufstieg gute Temperaturen. Oben angekommen natürlich der HW2. Kurz danach machen wir die nächste Pause und ich verkünde dass es in 8 Kilometern ein Restaurant am Trail gibt. Alle sind ganz hin und Weg und danken mir für den Goldfund. Wir rasen voller Energie die 8 km Bergab Bis wir am HW ankommen. Das erste Auto hält an und nach 2 Minuten sitzten wir bereits im Auto. Es gibt Chickenwings und Onionrings. Dazu Unmengen Cola. Wir schlagen uns gemütlich den Bauch voll und genießen die Auto und Motorräder Parade. Später kommen wir noch mit einem Pärchen ins plaudern und wir erzählen alle unsere Stories, erklären Ausrüstung, etc. Und bekommen direkt eine Fahrt in einem Sprinter zurück. Ethan ist super freundlich und will uns noch so manches mit auf den Trail geben. Auch eine Flasche Whisky lehnen wir ab. 

Dann gehts weiter in ein schönes grünes Tal. Die Wege sind trotzdem sandig und staubig. Bei all dem Wind kommt einem als letzter in der Reihe immer ordentliche Wolken entgegen. Wir schlängeln uns durch die engen Kurven und machen an einer Quelle halt. Noch 5 Meilen bis zu einem Campingplatz. Wir laufen weiter. Es ist 5 Uhr. Rattler legt ein ordentliches Tempo vor. Wir laufen einfach wie Roboter hinter ihm her. Das ist echt angenehm. Einfach laufenlassen. Da hilft die Gruppendynamik sehr. Der Körper macht das schon auch wenn er kaputt ist. 🙂 es kommt nur auf den Kopf an. Den versuche ich mit Fotos schießen und Gedanken an die Heimat abzulenken. So kommen wir bald an die Quelle vor unserem Zeltplatz. Flying Brian liegt bereits im Zelt und liest wieder. Wir sehen uns morgen wieder. Wir laufen noch 1,2 km den Berg hoch und füllen Wasser auf. Am Rand wächst neben den ganzen abgebrannten Bewuchs viel PoodeldogBush. Giftiges Gewächs welches üble Hautreizung aufruft. Wie passen auf und laufen die letzten 1,2 km zu Campingplatz hinauf. Auf einem schönen Bergrücken mit tollem Blick ins Tal schlagen wir unsere Zelte auf. Ich koche nur eine Ramen weil ich noch so voll bin. Rattler und CheapSunglasses haben sich mein Mittagsgericht zum mitnehmen gegönnen und wir essen zusammen. Während die Somne langsam untergeht färbt sich der Horizont. Es windet ein wenig aber nicht so stark wie gestern. Hoffentlichh hält das an. Immerhin sind es noch 8 Grad auf 2037Metern. Ich bin trotzdem glücklich über meinen Schlafsack. 
War wirklich ein toller Tag mit ordentlichen Kilometern. Der Anfang war ein wenig hart aber wir haben alles rausgeholt was ging und uns so selbst bis zum Besten den Tag verfeinert. Alle sind happy auch wenn es anstrengend war. Morgen stehen wir dafür nicht vor 7 auf 😀 damit habe ich denke ich keine Probleme. Ist schließlich 20:30 Uhr durch. Ab ins Bett.

Gewandert: 38,3 km 

PCT gesamt: 662,6 km

Tag 22 Wrightwood – Highway 2

Gegen 5:30 war ich schon wach. Ein richtiges Bett ist halt schon etwas feines. Gegen 6.05 bin ich dann bei The Village Grind aufgeschlagen. War der erste und holte mir ein leckeres Sandwich und einen Kaffee. Die Theorie zur Nasen-/ Kaffeeblutungsursache hatte sich nicht wirklich behauptet. Also genoss ich auch eine Tasse. Aber wirklich nur eine. Hab noch 4 Pepsi übrig. Da bekomm ich genug Koffein. Zurück im Zimmer packe ich mal alle meine Sachen. Die nächsten Tage komme ich durch Auga Dulce, Casa de Luna einer Trail Angel Hochburg wo ich auf jeden Fall über Nacht bleibe und Hikertown. Dies ist eine Ansammlung von alten ausrangierten Wohnwagen und Filmsets in denen man übernachten kann bevor es durch die Mojave Wüste geht. Dann bin ich schon über 900km auf dem weg und lande in Tehachapi. Ab dort ist der südliche Teil Kaliforniens für mich beendet und ich komme langsam in die High Sierras und den damit verbunden Sequoia National Park. 🙂 Das heißt aber auch für die nächsten 10 Tage kein Hotel mehr. Nur noch zelten und das Etappenziel vor den Augen halten. Wäsche waschen ist in Casa de Luna aber noch einmal drin. Gleich muss ich noch zur Post und mein Jetboil suchen. Hoffentlich taucht der auf. Um 11 gehts dann zurück auf den Trail und noch ca. 30 Kilometer weiter. 

Fotos uploaden funktioniert hier leider nicht. Schaut doch auf Instagram vorbei. mozart_pct 

Die Fotos sind online 🙂 

Bin jetzt auf dem Weg in die Berge

11:45 Uhr. Nachdem ich wieder am selben Platz starte wie gestern aufgehört renne ich prombt in drei weitere Schulklassen. Danach geht es aber mit ein wenig Knieschmerzen weiter. Die Wälder sind toll und bestimmt Jahrhunderte alt. Mit nur leichten Hügel kann ich mich bis zum Fuße des Mount Baden Powell und 5,8 km gut aufwärmen. Die Knie sind warm und laufen gut. Aber meine linke Schulter speiht glühende Nadeln. Echt übel. Am Gewicht liegt es allerdings nicht. Am Parkplatz trinke ich noch eine Pepsi die ich mitgebracht habe. Die zweite habe ich bereits beim start an einen älteren Hiker verschenkt der gerade angekommen war. Er war überglücklich.

Der Anstieg beginnt um 13:00 Uhr auf 2009m. In vielen Serpentinen schlängelt sich der Trail Anfangs noch recht steil dann erträglich den Berg hinauf. Die Sonne scheint und der Wind bläst. Ich habe meine Regenjacke an damit mir nicht vom Wind zu kalt wird. Es sind ca. 8 Grad. Während des Aufstieges höre ich Michael Jackson und komme so schnell auf die Spitze mit 2867m. Im oberen Teil kamen immer öfter Schneefelder zum vorschein. Teilweise lag noch über einen Meter Schnee. Gegen 14.40 und weiteren 7,6 km beginne ich über die Ridgeline zu laufen. Der Wind ist sehr hart und ich bin dankbar für die Jacke. Auch hier liegt der Trail teilweise unter Schnee. Aber dies ist kein Problem da genug Fläche für Alternativen zur Verfügung steht. Durch die sehr steinige Landschaft mit nur wenig Bewuchs geht es nach mehreren Kilometern immer weiter bergab. Der Nadelwald verdichtet sich wieder und im Abstieg verliere ich auf einem riesen Schneefeld den Trail als ich frischen Fußspuren hinterher laufe. Ich muss dann die direkte Linie bergauf wählen um zurück auf den Trail zu kommen. Nach weiteren kleinen Anstiegen geht es lange Zeit bergab. Auch hier bleibt die Landschaft sich treu bereitet mir aber tolle Ausblicke auf das bereits zurück gelegte. Im Abstieg geht es durch viel Geröll und dornige Büsche. Meine Beine sehen aus als hätte ich sie in einem Sack mit 20 Katzen gehabt die alle Boxen üben. Über das Wind Gab was den Namen wirklich verdient komme ich zur Little Jimmy Quelle. Hier fülle ich alles auf was geht. Bis zum Little Jimmy Camplatz sind es nur 300 Meter. Der Platz ist leider leer. Kein Hiker. Da hier Bären aktiv sein sollen mache ich mich notgedrungen aus dem Staub. Rattler hat heute morgen Wrightwood verlassen. Irgendwo muss der doch sein. Mit 5 Litern auf dem Rücken zählt die Zeit. Es ist bereits 5 Uhr und bis zum nächsten Spot noch über 8 km mit einem kleinen Berg der auch kurz 270 Höhenmeter fordert. Hört sich wenig an, ist aber ziemlich kraftraubend. Naja, ich also Vollgas. Ich presche die ersten 3 Kilometer bis zum Highway 2 den wir schon den ganzen Tag umtanzen und hole Rattler tatsächlich ein. Gerade als er und ein weitere Hiker, den ich schön öfter getroffen habe dessen Name mir aber nie treu bleibt, auf den Highway treten habe ich sie. Man bin ich glücklich. Heute penn ich nicht im einzelcamp. Wir machen noch eine Pause und es gibt Kekse aus der Stadt. Ich zieh mir noch ein Milkyway rein da ich heut nicht viel gegessen hab außer einem Snickers, KitKat und Chips. Gegen 17.35 brechen wir dann für den letzten Anstieg auf. Ich vornweg. Während ich ein paar Fotos schieße höre ich plötzlich meinen Namen rufen. Flying Andy sitzt mit seinem Zelt mitten im Gebüsch nur ein paar Meter neben mir. Hab ihn nicht gesehen. Er ist platt und entspannt in seinem Schlafsack. Smalltalk und weiter gehts. Es ist wirklich anstrengend mit dem extra Gewicht aber durch das Treffen bin ich voller Energie und steige einfach hinauf. Die Sonne steht schon tief als ich zum Abstieg übergehe. Alles ziemlich steinig. Eine rote mir unbekannte Pflanze finde ich am Wegesrand. Durch den Schotter geht es hinab bis zum Campingplatz nahe dem Highway 2. Tolle Bilder der anliegenden Gebiergsketten. 19:00 Uhr. Ich baue auf und fange an zu kochen. Die beiden kommen auch sofort und wir freuen uns gemeinsam über den Tag und das Wiedersehen. Wir essen gemeinsam neben unseren Zelten und genießen den Sonnenuntergang der den Himmel in rosarote Farbe taucht. Neben den Bäumen steht der Mond schon bereit. Ich freu mich risieg auf meinen Schlafsack da es trotz 6 Grad ziemlich kalt ist. Im Zelt ist es einfach so gemütlich. Mein Zuhause eben. 🙂

Gewandert: 30,4 km 

PCT gesamt: 626,4 km

Tag 21 Gobbler Knob – Wrightwood

Die Nacht war wie zu erwarten ziemlich mies. Der Wind war unerbittlich. Gegen 2 Uhr Nachts schaute ich zuletzt auf die Uhr. Ich legte einen Fuß und Arm an die Zeltwände die vom Wind aufgerissen wurden damit die Heringe nicht kamen. Einen musste ich schon nach wenigen Minuten im Zelt wieder fixieren. 

Dafür hatte ich einen super Sonnenaufgang als ich gegen 6 aus dem Zelt kam. Im Tal waren viele tiefe Wolken. Ich packte alles zusammen und machte mich auf die nächsten ca. 8 Kilometer bergauf. Der Wind bließ immer noch stark. Mit meinem Fleece war es aber ok. Je höher ich stieg desto größer wurde die Sicht auf das mir abgewandte Tal. Die Wolken zogen nun langsam in die Modelleisenbahnlandschaft. Ich achtete immer noch sehr auf Schlangen. Als sich mit den Höhenmetern aber auch die Vegetation änderte und ich durch große alte Bäume schlenderte geriet das ein wenig in Vergessenheit. Mein erstes Reh konnte ich kurz vor meinem Ziel erblicken. Es hüpfte mit großen Schwüngen davon. Wenige Meter nach der Sichtung erreichte ich mein Zwischenziel und frühstückte gemütlich. Allerdings wurde es recht schnell kalt und ich zog weiter den Berg hinauf. Immer noch durch schöne Nadelwälder nährte ich mich dem Skigebiet welches Highway Anbindung hat. Durch teilweise noch vorhandene Schneefelder ging es durch wunderschöne Wälder. Rechts und links immer wieder tolle Ausblicke. Immer wiederkehrende kleine Anstiege machten meinen müden Knien zu schaffen. Ich glaube der Aufstieg war einfach zu lang für mich. Aber die Umgebung ist so schön das ich schon alles von gestern vergessen habe. Nur mein Schlafdefizit macht mir noch zu schaffen. Auf einem Campingplatz sehe ich ein zweites Reh. Danach geht es in der Sonne wieder steil bergauf. Die Regenjacke habe ich immer noch an da es recht frisch wird. Das Fleece habe ich schon vor dem Frühstück ausgezogen. 

An den alten Skiliften und über Pisten komme ich gegen 11 Uhr zum Trailhead. Gleich dahinter ist der Highway. Irgendwie war das nicht so deutlich und ich bin weiter gelaufen. Nach ca. 1,5 Kilometern kam ich dann an einen Camplatz mit einer Schulgruppe. Habe meinen Trailnamen und Land gesagt und mich dann schlau gemacht wo ich überhaupt bin. 

Dann schnell auf die Straße und mich auf den Boden gesetzt. Unter dem Sonnenschirm hab ich dann gewartet und meinen Block geschrieben. Das zweite Auto hat mich dann mitgenommen. 🙂 

Die Straße ist wegen eines Wasserschaden gesperrt. Hatte also echt Glück. Sitzte jetzt im Restaurant und werde wahrscheinlich hier bleiben und morgen auschecken 🙂

Nach dem Hähnchensandwich habe ich mit im Hotel einquartiert. Ein wenig telefoniert und die nächsten Etappen ausgecheckt. Dann ging es einkaufen. Bei der Post sollte meine Gaskocher bereit liegen. War aber nicht da. Muss ich morgen noch suchen wo der geblieben ist und mein Gerät per Post voraus schicken. Auf dem Rückweg habe ich an der Tankstelle noch Rocky und Peaks getroffen und Frühstück gekauft. Die Zimtschnecken gibt es meist nur an Tankstellen oder Geteänkeshops. Danach habe ich meine Wäsche in der Dusche gewaschen und ein wenig die Heizung aufgedreht. Zur Abkühlung gab es ein großes Ben&Jerrys. Danach liege ich nur noch auf dem Bett und versuche Fotos hochzuladen. Funktioniert aber nicht. Muss wohl nochmal raus und was besseres suchen. Aber erst brauch ich trockene Klamotten. 

Gewandert: 22,1 km 

PCT gesamt: 596,00 km















Tag 20 Trailpunkt X – Gobblers Knob

Heute morgen hatten wir einen schönen vom Sonnenaufgang gefärbten Himmel. Ich bin schnell los um zum MC zu kommen. WiFi 🙂 

Nach einem kleinen Anstieg mit schönem Rückblick in den Sonnenaufgang ging es gemütlich durch weitere Täler. An einer Kante ging es dann plötzlich einige Meter hinab und nach weiteren Höhenmeter bot sich mir der Anblick auf das heutige Etappenziel. Auch viele Eisenbahnschienen, Highways und sonstiger Verkehr schlängelte sich durch das Tal mit den kleinen Hügeln. Es war wirklich was los. Die Züge fahren übrigens die ganze Nacht. Nach dem Abstieg zum Highway ging es noch durch ein kleines Tal mit Wasser. Dann war er da. Der MC. Nach einem Deluxe Frühstück und Bourritos wurde ich doch ein wenig müde. Aber ich konnte noch mit meinem wichtigsten Personen telefonieren. Ab 11 gibt’s Burger. Dann stehen 36 Kilometer und 1600 Höhenmeter ohne Wasser an. Ich weißnicht wie das wird. So jetzt weiß ich es. 

Da es kein Wasser gab habe ich nochmal alles voll gemacht und ca. 4,5 Liter mitgeschleppt. Es ging unter dem Highway hindurch. In den Flussbetten zu laufen ist auf Grund des sandigen Untergrundes extrem mühsam. Man kommt nur langsam voran. Ich musste mehrere durchqueren bis ich ein wenig an Hlhe gutmachen konnte. Die Szenerie ear grandios. Um mich herum fuhren kilometerlange Züge. Die Sandsteinfelsen und Hügel gaben ihren Rest dazu. Erinnerte mich stark an eine Modelleisenbahn Landschaft. Wie aus dem Bilderbuch. Das erinnerte mich an meine Eisenbahn welche ich mit meinem Großvater und Papa zusammen gebaut habe. Die Schienen verliefen langsam im Kreis um an Höhe zu gewinnen. Es war das gleich an diesem Ort. Das breitete mir ein paar schöne Erinnerungen. Durch die Eisenbahnlandschaft hab ich mich dann bei strahlender Sonne für ca. 2,5 Stunden bergauf gekämpft. Ich war wirklich motiviert den Gipfel zu knacken und bereit den Berg nötigenfalls mit Füßen zu treten. 

Leider hatte ich zweimal hintereinander eine spitze Blüte im Fuß die sich durch den Schuh gebohrt hatte. Zwangspause. Schuhe aus, Socken aus, Blüte aus dem Socken oder Schuhe rausoperieren und alles wieder an. Hat mich wirklich genervt. Nach der zweiten Zwangspause war ich dann auch schon nicht mehr so flott unterwegs. Fie gelbe Landschaft änderte sich langsam ins grün. Durch eine Tal hinauf ging es für eine Weile bis ich Mittag machte. Cheeseburger und ChickenMC Nuggets. Dann begann der richtige Aufstieg gegenüber. Der Berg der nach Wrightwood führt. Ok, die Straße die ich gerade im Tal hinter mir gelassen habe geht auch nach Wrightwood. Aber man soll es ja nicht zu einfach haben. Die ersten Höhenmeter lassen sich noch recht mühelos erkämpfen. Die Sonne und langgestreckten Weg zehren trotzdem an den Reserven. Es blühen viele Blumen und ich komme immer höher. Ich habe sogar über die kleinen Hügel der Eisenbahnlandschaft ein super Ausblick. Nach einet Serpentine höre ich neben meinem linken Fuss etwas rasseln! Mit einem Blick nach links folgt sogleich der Hüpfer nach rechts. Leider war da kein Trail und ich rannte notgedrungen den Abhang hinab und auf der anderen Seite wieder hinauf. Hätte an einer anderen Position auch übel enden können. Hier geht’s teilweise ordentlich hinunter ins Tal. Die Klapperschlange war direkt neben dem Trail im Gebüsch und hat erst gerasselt als ich neben ihr Stand. Was für eine scheisse. Beim Abgang hab ich mir ein wenig das Bein aufgeschrammt. Bei näherer Betrachtung sehe ich ein kleines rotes Loch an meiner Wade!! ich steh noch ein wenig unter Schock während ich die Schlange vom Trail scheuche und weiter gehe. So langsam realisiere ich was passiert ist. Hat mich das Ding jetzt erwischt oder nicht? Keine Ahnung. Spüren tue ich nichts, könnte aber auch der Schock sein. Ich laufe weiter. Wie ein Blinder die Stöcke nsch vorn gerichtet taste ich nun jeden Busch, Blume, Steine und jeden Grashalm ab bevor ich weiter gehe. Ich brauche Ewigkeiten. So langsam beginnt eine kleine Panikatacke in mir zu kochen. Der Brustkorb schnürrt sich zu und ich denke das etwas mit mir passiert. Mein rechtes bein kribbelt. So laufe ich etwas weiter. Der Horror. Weit und breit keine Sau und ich allein auf dem Berg der einsamen Klapperschlange… Ich fange mich und kämpfe mich in dieser Zwangsneurose weiter den Berg hinauf. Fieberhaft scanne ich den Trail nsch Schlangen. Auch das halten der Stöcke frisst meine Konzentration und die gewünschten Kilometer. Auf einer Dirtroad mache ich Pause und denke darüber nach ob ich überhaupt noch weiter gehen soll. Ich habe einen mega Respekt vor den Scheissern. Es würde auch eine parallele Straße für die nächsten 7 Kilometer geben. Ich laufe weiter am Berg. Da hier fast alles verbrannt ist komme ich besser voran. Erst als ein Abschnitt mit hohen Gras vor mir erscheint bin ich gelifert. Zentimeter für Zentimeter klopfe ich alles ab. Irgendwann fängt mein rechtes Knie an zu Schmerzen. Auch habe ich zu wenig getrunken. Mir wird wieder schwindelig. Ich schleppe mich noch die letzten 1,4 Kilometer bis zur nächsten Forststraße. Teilweise ist der Trail am Berghang schon ins Tsl gerutsch und msn läuft über losen Schotter. Nach der Querung treffe ich auf eine Ältere Hikerin die den ganzen Tag unterwegs war. Smaltalk und dann gehe ich weiter. Nsch 500 Metern kommt ein Zeltplatz am Trail.ich baue so auf, dass vielleicht noch wer neben mich passt. Ich will ungern allein zelten. Es ist mega windig und mein Zelt sucht den Körperkontakt. Wie soll ich da wissen wenn ein Tier draußen ist?! Ich esse meine 5 restlichen Cheeseburger und 6 Chicken MC Nuggets und lege mich hin. Es ist noch hell. Hoffentlich schlafe ich bald ein und wache erdt morgen früh wieder auf. 

Das war echt ein harter Tag. Mir fehlen noch cs. 10 Kilometer oder 8 bis zu einem belebteren Zeltplatz. Aber ich habe fertig. Habe teilweise echt überlegt einfach zurück zukommen und das wohlige Bett vorzuziehen. Aber ich bin noch nicht soweit. Heute so, morgen so. Werde morgen hoffentlich die 22 Kilometer bis nach Wrightwood laufen und dann dort eine Erholung einlegen. Wollte eigentlich nur rein und raus. Das klappt jetzt aber nicht mehr weil ich heut zu spät dran war und der Nachmittag auch nicht gerade mein bester. Jetzt auch noch allein hier auf dem Berg pennen. Das ist eigentlich das Schlimmste für mich. Naja, irgendwann geht die Sonne schon wieder auf 🙂 

Gewandert: 37,8  km 
PCT gesamt: 574,1 km