Punkt sieben verschwinde ich zum Frühstück und warte auf die anderen. Genieße Unmengen an Kaffee und lese in Ruhe Nachrichten. Nach über einer Stunde gehe ich das Zimmer aufwecken. Wie kann man nur schlafen, wenn es Frühstück gibt?!! HALLO? Seit ihr Thruhiker oder was? Gratis Essen! Die drei entschwinden und ich packe schonmal zusammen. Bevor wie gehen vernichte ich noch das letzte Bier von gestern. Buster ist ganz von den Socken ein Bier mit einer anderen Flasche zu öffnen. Er scheitert seit mehreren Tagen unaufhaltsam. P-Diddy hat es auf Anhieb geschafft, unterlässt es jetzt aber auf Grund von vermeintlichen Fehlversuchen.
Wir Hitchen 2 Meilen zurück nach Hanover und treffen auf HeatPack, Rolling Thunder, Brightside und Sparkels. Die sind heute morgen angekommen. Wir verabschieden uns aber und lassen Buster ebenfalls im Starbucks. Dizzy, P-Diddy und ich machen uns auf den Weg. Es soll noch heftigen Regen geben.
Der Trail ist größten Teil Nadelwald. Ein paar hundert Fuß Anstieg stellen sich in den neuen Schuhen als sehe rutschig da. Dafür bequem wie sonst nichts. Wir laufen und laufen unermüdlich. Die beiden kennen da nichts. Leider auch keine Pausen. Nur wenn Dizzys Sandalen wieder auseinander fallen und die beiden mit Panzertape und Schnur beschäftigt sind komme ich kurz zur Ruhe. Es geht nun gemütlich und seicht durch den Wald. Leider müssen wir wie so oft große Pfützen umlaufen oder waghalsige Sprünge und Balettreife Drehungen hinlegen. Nach 12 Meilen und einem großen schweißtreibenden Anstieg auf Moose Mountain machen wir endlich Pause. Nicht das ich nicht alleine laufen könnte, aber der Dichtungsring meines Wasserfilters ist dahin und filtern ist damit vorbei. Ich bleibe also bei den beiden. Fülle Wasser nach und laufe in meinem. Tempo den Berg hinab. Nur knapp 6 Meilen bis zum nächsten Shelter. Im Abstieg kommt mir noch eine halb nackte Gruppe Australischer Läufer entgegen. Was man nicht alles so trifft. Am Goose Pond lege ich dann endlich die nächste Pause eine. Auf einem Stein sitzend, angelehnt an meinen Rucksack kann ich wunderbar dösen. Da aber nur noch ein Berg zwischen mir und dem Shelter liegt, raffe ich mich schnell wieder auf und beginne zu krachseln. Das war wirklich ein Aufstieg. Zur Belohnung gibt’s einen Ausblick auf die anrollenden Gewitterwolken. Ich sehe zu, dass ich schnell zum Shelter absteige. Dort angekommen muss ich noch geschlagene 0.3 Meilen extra laufen. Da freut man sich immer. Besonders morgen früh, wenn man die Extrameter wieder hochlaufen muss.
Wir kochen und legen uns schon früh in die Schlafsäcke. Es wird jetzt doch ganz schön kalt für die Jahreszeit. Es tauchen noch 3 Sektionhiker auf und das Shelter ist nun voll. Egal. Ich liege in meinem Schlafsack, Matratze rücklings an die Wand gelehnt und lese. P-Diddy und ich sind wirklich platt. Wieder diese Tage in der Stadt. Dizzy ist trotz kaputter Latschen top fit und wird wohl trotz Regen morgen früh wieder als erst fertig bepackt im Shelter stehen.
In der Stille der Nacht höre ich nicht weit von mir etwas scharren. Ich schaue mich vorsichtshalber mal um, kann jedoch keine Maus entdecken. Ich weis aber sicher, sie ist irgendwo. Hauptsache sie läuft heute Nacht nicht über mein Gesicht!
Gewandert: 15.2
Insgesamt: 1763.7
Lass mich raten die neuen Schuhe sind bestimmt von Keen, wenn sie so rutschen.