Die Nacht war zwar gemütlich und weitaus länger als beide vergangene Nächte zusammen aber ich bin immer noch gerädert. Meine Augen brennen von der Sonne und sind gerötet da ich die Sonnenbrille abnehmen muss um die Karte mid GPS auf dem Handy zu sehen. Meine Nase ist so trocken dass die Haut an der Scheidewand eingerissen ist. Meine Muskeln sind voller Kater die anscheinend wild feiern. Mein Knie tut weh. Der Sonnenbrand am Hals ist noch am brennen. Wir bleiben morgen auf jeden Fall noch hier und beraten uns über das weitere Vorgehen. Um 6.20 genießen wir aber zuerst das Frühstück. Eco und Swim kriechen am morgen fast zum Frühstücksraum. Es gibt Bagel, Toast, Joghurt, Müsli, Kaffee und Obst. Danach gehts zurück ins Zimmer. Ich lade die ersten Bilder hoch während im Fernsehn irgend ein Film läuft. Das Internet ist aber so langsam, dass ich mich zum Restaurant von gestern Abend aufmache. Es ist geschlossen und das WLAN funktioniert ordentlich. Ich lade die Bilder der letzten Tage hoch, telefoniere mit meiner Liebsten und den Liebsten und gehe dann ins Restaurant. Es gibt einen Salat, Suppe und Brot. Dazu ein Bierchen damit ich, so der Plan, ein guten Nachmittagsschlaf machen kann. Ich verbinge aber den gesamten Nachmittag bis ca. 5 im Restaurant und richte den Blog und schreibe den letzten Eintrag. Zurück im Zimmer, so wie es sich für Hiker gehört, finde ich meine Kollegen. Überall findet man Essen und Ausrüstung. Bier in der Hand und die Glotze läuft. Ordentlich. Ich geselle mich zu ihnen brauche aber kein Bier. Ich ertüchtige meinen Instagram Account und wir gehen zu KFC bisl Fast Food holen.
Swim will definitiv nicht zurück auf den PCT am Onion Valley und lieber ein wenig weiter nördlich einsteigen. Ich muss gestehen, ich habe absolut kein Bock den mega Berg hinauf zu klettern den wir am Schluss runter gekommen sind. Das allein wird einen Tag und viel negative Emotionen und Worte hervorrufen. Aber ich will den verdammten PCT am Stück bezwingen. Ich überlege weiter.
Heute habe ich auf Facebook die Nachricht gesehen, dass eine Tageswanderin beim Besteigen des Mt. Whitney verstorben ist als sie allein auf der anderen Seite Richtung Trailhead abstieg und 20 Meter durch ein Schneebrett stürzte. Der Trail lag nicht auf unserer Strecke sondern kam von der östlichen Seite. Das Wetter ist auch nicht Bombe. Frostgrenze liegt bei über 4.500 Meter. Bis zum nächsten Resupply sind es ohne Zu-/ und Abstieg zum Trail ca. 60 km. Also eine gut zu bewältigende Etappe. Zu und Abstieg wird aber jeweils einen Tag benötigen. Dann sind wir wieder bei 6 Tagen und zurück in Bishop. Dieses Mal aber zu Fuß. Rattler kommt hoffentlich am 26.05. zurück. Er wollte auch weiter gehen. Das war aber vor seinem Kurs. Mal schauen wie er jetzt drauf ist 😉
CheapSunglasses ist zur Zeit weiter nördlich bei einem TrailAngel untergekommen und versucht heraus zufinden wie und wo er weiterläuft. Alles dreht sich um Überspringen. Gerade deswegen will ich wahrscheinlich, unter anderem, auch weiter wandern.
Naja, jetzt geh ich auf jeden Fall schlafen. Hier in der Wüste haben wir einen tollen Blick auf die nahe Bergkette der Sierras. Von Medic und den anderen habe ich leider noch nichts gehört. Ich hoffe es geht allen gut.
Forester Pass mit IceSlide bei Tag und von unten.
Fotos sind ab Ridgecrest Tag 38 hochgeladen.
Herzliche Gratulation für die Überquerung der Sierras – war ein Stück harte Arbeit!