Tag 45 Mt. Whitney – Tyndall Creek

Die Sonne scheint und trotzdem ist uns im Schatten ein wenig kühl. Nachdem alle Ausrüstung wieder im Rucksack ist laufen wir wieder blind. Durch schöne Wälder und tausende kleine Hügel von Schnee. Es ist bereits sehr anstrengend und wir müssen mehrere kleine Hügel hinauf. Einen Schritt vorwärts, einen halben zurück rutschen. Wir versuchen am morgen noch einige Meilen zu reisen becor der Schnee zu matschig wird. Dabei rutschen wir teilweise auch Hügel hinab anstatt zu wandern. Es ist steil und auf einer Regenhose bekommt man richtig Fahrt. Nur mit dem stoppen ist es manchmal problematisch und man ist froh wenn die Fahrt frühzeitig in einem Busch oder am Baum endet bevor man mit 30 Sachen bis zum Tal hinabfährt und an einem Felsen zerschellt. Wir passieren so mehrere Berge und queren einen kleinen aber stark fließenden Fluss. Meine Füße brennen als ich auf der anderen Seite wieder aus dem Wasser steige. Kurze Pause um die Schuhe zu wechseln und wir starten unseren größten und letzten Anstieg für heute gegen 13:30. Hinter uns ziehen wolken auf. Das gefällt mir nicht. Auch der Trail ist wieder voll mit Schnee den man mühsam umgehen muss. Nach einer Kurve geht es dafür sanft durch einen Wald hinauf. Wir kommen auf große Ebenen die wir mit im Schnee versinkenden Schritten durchqueren. Wir pusten nun aus allen Löchern. Torkeln und rutschen durch den Schnee. Wir sind fertig wie noch nie. Die Augenlieder unterliegen plötzlich der dreifachen Schwerkraft und wie wünschen uns nur das Tagesziel die Ranger Station. Nachdem die erste Ebene durchquert ist folgen noch zwei weitere. Einen steilen kleinen Hügel am Schluss vollenden wie gefühlt in Zeitlupe. Tritt für Tritt in den weichen nassen Schnee tretend geht es hinauf. So fertig war ich noch nie und ich dachte ich hätte hier schon ein paar harte Tage erlebt. Die Höhe, nur Schnee. Die nassen Füße und Schuhe. Das ist erschreckend ermüdend. Über eine große Fläche gelangen wir in unser Zieltal. Wie folgen Spuren von Schneeschuhen. Die Wolken hinter uns nehmen immer gewaltigere Ausmaße an und erdtrecken sich wie bei einem Vulkanausbruch in die Höhe. Wir machen Tempo und versuchen so schnell als möglich zu wandern. Aber wir versinken immer wieder im Schnee. Ich fühle mich etwas unwohl. Als wir dann endlich im Tal sind können wir die Ranger Station nicht finden in/ an der wir Schutz suchen wollen. Wir laufen die Umgebung erfolglos ab und bauen dann unsere Zelte im Schnee auf. Wir hören in der Ferne das Heulen von Kojoten.  Dann wir unsere Ausrüstung und Schuhe in der Sonne zum trocknen ausgelegt. Kochen und dann um 18:00 Uhr ab ins Bett. Irgendwann fängt mein Zelt an zu wackeln und es regnet. Der Wind drückt die Plane ins innere und ich habe nur wenig Platz. Der Sturm wütet. Endet aber so schnell wie er gekommen ist. Dann schlafe ich ein. Als ich um 0:00 aufwache ist das Zelt und vieles andere gefroren. 

Gewandert: 39,4 km 

PCT gesamt: 1246,8  km

Swim rutscht, wir laufen. 

wieder rauf

Auf einer Skala von 1 bis 10 wenn 10 totale körperliche Zerstörung ist. Gefühlt eine 7

So sehen meine Haare übrigends aus wenn man 5 Tage eine Mütze Tag und Nacht trägt. 

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